Ein von Islamisten in Algerien entführter Franzose ist getötet worden. Wie die Beobachterplattform Site meldet, zeigt ein am Mittwoch von einer Islamistengruppe veröffentlichtes Video die Enthauptung von Hervé Gourdel. Der Bergführer war am Sonntag von der Gruppe Dschund al-Chilafah (Soldaten des Kalifats) verschleppt worden. Das nun veröffentlichte Video trägt den Titel «Blutige Botschaft an die französische Regierung».
Präsident François Hollande bestätigte am Mittwoch am Rande der UNO-Vollversammlung in New York die Hinrichtung des 55-Jährigen. Frankreich werde den Kampf gegen den Terrorismus fortsetzen, betonte Hollande.
Am Mittwoch hatten rund 1500 Soldaten die Bergregion Kabylei im Osten Algeriens auf der Suche des Mannes durchkämmt. Algerische Soldaten und Anti-Terror-Spezialeinheiten würden ein Gebiet im Nationalpark Djurdjura absuchen, hiess es am Mittwoch aus algerischen Sicherheitskreisen. In der gut hundert Kilometer östlich der Hauptstadt Algier gelegenen Region sind mehrere bewaffnete islamistische Gruppierungen aktiv, unter anderem die Organisation al-Qaida im Islamischen Maghreb (Aqmi).
Combattre de ttes nos forces la barbarie.Très fortes pensées pour les proches d'Hervé Gourdel si vidéo authentifiée.. pic.twitter.com/06Q7PFmUlw
— Jali Lina (@linajali) 24. September 2014
Zu der Entführung hatten sich am Dienstag Islamisten bekannt, die in Verbindung zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) stehen. Der 55-jährige Gourdel war den Extremisten beim Wandern in der Kabylei, einer Bergregion im Osten Algeriens, in die Hände gefallen. In einem am Montagabend veröffentlichten Video drohte die Gruppe,ihn binnen 24 Stunden zu töten, sollte Paris seine Luftangriffe gegen den IS im Irak nicht stoppen.
Gourdel hatte in dem Video an Frankreichs Präsident François Hollande appelliert, alles zu tun, um ihn aus dieser Situation zu befreien. «Ich bin in der Hand von Dschund al-Khilafa, einer algerischen bewaffneten Gruppierung. Sie halten mich als Geisel», sagte er.
Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius hatte zuletzt betont, dass die Drohung der algerischen Entführer keinen Einfluss auf die Entscheidung Frankreichs haben werde, sich am Kampf gegen den IS zu beteiligen. «Wir werden alles tun, um Geiseln zu befreien», sagte Fabius. "«Aber eine Terrororganisation kann nicht Frankreichs Entscheidung beeinflussen.»
Am Montag hatte die IS-Miliz ihre Anhänger aufgerufen, Bürger aller Staaten zu töten, die sich der von den Vereinigten Staaten angeführten Koalition gegen sie angeschlossen haben. In der Drohung wurden insbesondere Franzosen und US-Bürger als Ziel genannt. Zuletzt hatten Terroristen des IS bereits drei westliche Geiseln enthauptet: Die US-Journalisten James Foley und Steven Sottloff sowie zuletzt den britischen Entwicklungshelfer David Haines. (mxw/AP/AFP/Reuters)