Der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow verspricht den pro-russischen Separatisten im Osten des Landes Straffreiheit, wenn sie die Besetzung von Regierungsgebäuden beenden. Ein 48-stündiges Ultimatum hielt die Regierung jedoch aufrecht.
Die Separatisten reagierten zurückhaltend auf das Angebot. Ohne die Zusage eines Referendums über die Unabhängigkeit der betroffenen Regionen akzeptierten sie die Amnestie nicht, hiess es. Zugleich baten die Separatisten Russland um Hilfe.
«Wir müssen die Situation mit so wenig Opfern wie möglich lösen», sagte Turtschinow vor dem Parlament in Kiew. Die pro-russischen Kräfte würden nicht angeklagt, wenn sie ihre Waffen abgäben und die Regierungsgebäude verliessen.
Eine Stürmung könnte eine drastische Reaktion Russlands provozieren. Die Moskauer Regierung hat sich nämlich das Recht vorbehalten, zum Schutz der russisch-sprachigen Bevölkerung Truppen in die Ukraine zu entsenden.
Nach Einschätzung der NATO halten sich etwa 40'000 russische Soldaten in der Nähe der Grenze zur früheren Sowjetrepublik auf. Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen machte einen Abzug der Truppen zur Bedingung für Gespräche. Das russische Aussenministerium warf der NATO vor, sich den Konflikt als Beweis für seine Existenzberechtigung zunutze zu machen. (jas/sda)