Uli Hoeness (r.) diskutiert gestenreich, Karl-Heinz Rummenigge scheint es daneben nicht mehr wohl zu sein. screenshot: Youtube
12. November 2007: Die Bayern führen unter Ottmar Hitzfeld zwar die Tabelle an, aber an der Jahreshauptversammlung kommt es zum grossen Eklat. Manager Uli Hoeness beschimpft die Fans aufs Übelste.
Bei Bayern München herrscht nie Ruhe, nicht umsonst wird der deutsche Rekordmeister auch «FC Hollywood» genannt. Denn Emotionen sind da immer drin. So auch im November 2007. Die Bayern führen die Bundesliga zwar an, aber ein 0:0 gegen Frankfurt und ein 2:2 gegen Bolton im Europacup lassen die Stimmung auf einen Tiefpunkt sinken.
Das bekommt die Vereinsführung auch an der Jahreshauptversammlung im grossen Festsaal der Paulaner-Brauerei am Münchner Nockherberg zu spüren. Lange bleibt es zwar ruhig, aber irgendwann hat Manager Uli Hoeness genug: Diverse Fans monieren die hohen Eintrittspreise in der neuen Allianz Arena (Eröffnung 2005) und die miese Stimmung im neuen Tempel.
So eine Stimmung wie beim Abschied von Mehmet Scholl im August 2007 herrschte in der Allianz Arena nach Meinung der Fans zu selten. Bild: AP
Hoeness reagiert unwirsch und beginnt in bekannter Manier herumzubrüllen. Mit «populistischem Scheiss» weist er die Kritik zurück und es folgt ein erinnerungswürdiger Zwei-Minuten-Monolog. Die besten Aussagen davon:
Da tobt er, der Uli. screenshot: youtube
Fan-Schelte vom Feinsten. screenshot: Youtube
Aber genug der Worte, lassen wir das Video sprechen:
Uli Hoeness' Wutrede an der Jahreshauptversammlung 2007. Video: YouTube/ReforceSlim
Karl-Heinz Rummenigge sitzt verdattert daneben, niemand kann Hoeness in seinem Redeschwall stoppen. Er attackiert die Fans, «die von gestern leben», die meinen, man könne Ebay und Google stoppen.
Obwohl Buhrufe zu hören sind, gibt es am Ende auch Applaus für den Charakterkopf. Endlich mal einer, der den Fans die Kappe wäscht.
Trotzdem fühlt sich Bayern München am nächsten Tag mit einem offenen Brief zu einer Entschuldigung gezwungen. Und auch Hoeness gesteht: «Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, bei mir sind die Sicherungen durchgebrannt.» Entschuldigen will er sich aber nicht: «Natürlich stehe ich zu meinen Aussagen. Ich bin der Meinung, dass wir diese Vorwürfe nicht verdient haben.»
0:4 verlieren die Bayern im Europa-League-Halbfinal bei Zenit St.Petersburg. Bild: AP
Dann fasst er zusammen, was wohl so viele Klubmanager denken: «Wir sollen die Champions League gewinnen, aber kosten darf es nichts. Das ist das Problem in diesem Land.» Die Aussage gilt heute noch.
Bayern wird am Ende der Saison mit zehn Punkten Vorsprung auf Werder Bremen Meister. In der Europa League scheidet der Bundesliga-Krösus allerdings im Halbfinal gegen Zenit St.Petersburg aus.
In der Serie «Unvergessen» blicken wir jeweils am Jahrestag auf ein grosses Ereignis der Sportgeschichte zurück: Ob hervorragende Leistung, bewegendes Drama oder witzige Anekdote – alles ist dabei.
Um nichts zu verpassen, like uns auch auf Facebook!
7. Dezember 2011: Serienmeister Basel sorgt in der Champions League für eine Sternstunde des Schweizer Klubfussballs. Im letzten Gruppenspiel der Champions League besiegt der FCB den grossen Favoriten Manchester United mit 2:1 und zieht auf Kosten der Engländer in die Achtelfinals ein.
Es ist der Abend, an dem einer der in der jüngsten Zeit populärsten Basler Fan-Songs entsteht:
Eine Stunde ist vorbei im sechsten und letzten Gruppenspiel der Champions-League-Saison 2011/12. Der FC Basel führt gegen das grosse Manchester United, das mit den Superstars Wayne Rooney, Luis Nani, Rio Ferdinand und Ryan Giggs antritt, mit 1:0. Xherdan Shaqiri hatte von links vors Tor geflankt, dort wurde Marco Streller nicht gedeckt und mit einer Direktabnahme erzielte er nach neun Minuten schon die …