Zwei Sätze, wie sie typischer nicht sein könnten für den Eurosport-Klassiker «Eurogoals». Man nehme: Eine Liga, die ausserhalb der Landesgrenzen kaum interessiert, schneide die Höhepunkte flott zusammen, lasse Reporter weit weg im Studio das Wesentliche im Telegramm-Stil kommentieren und sende die Tore dann in die Welt hinaus.
Fertig ist ein Produkt, das sich nach dem Sendestart von Eurosport am 5. Februar 1989 rasch etabliert und das einen Fussballsüchtigen über all die Spiele informiert, auf die er auch problemlos verzichten könnte.
Bloss, dass der Fan dann nicht weiss, dass am Wochenende im spanischen Oviedo ein schlaksiger Mittelfeldspieler aus 30 Metern herrlich ins Kreuz traf. Und weil er das wissen will und es YouTube bis 2005 nicht gibt, ist «Eurogoals» seine Droge.
Mit dem Aufkommen des Internets haben die «Eurogoals» ihre Einzigartigkeit eingebüsst. Die grossen Ligen hat man eh im Blickfeld. Und fällt in Lokeren ein Tor; ist das Derby zwischen Maritimo und Nacional Funchal hitzig; schiesst ein Stürmer von Ajaccio eine Wunderkiste – alles ist sofort im Netz.
Abgesehen vom Live-Sport ist deshalb die Sendung «Watts» seit einigen Jahren das Vorzeigeprogramm von Eurosport: Sequenzen von Sportübertragungen werden mit Musik oder anderen Geräuschen unterlegt und so zusammengeschnitten, dass Kürzest-Geschichten entstehen. Unterhaltung pur: