Die texanischen Gesundheitsbehörden gehen auf Nummer sicher: Zwar hatte der Ebola-Patient in Dallas, Texas, nur direkten Kontakt mit 12 bis 18 Personen. Dennoch sollen weitere Menschen unter Beobachtung gestellt werden. Insgesamt werden 80 Personen überprüft. Es sind jene Menschen mit denen die direkten Kontaktpersonen wiederum Verbindungen hatten.
Der 40-jährige Liberianer war am 19. September von Monrovia nach Dallas gereist. Zu diesem Zeitpunkt trug er bereits das Virus in sich, hatte aber noch keine Beschwerden und war somit noch nicht ansteckend. Zwischen den ersten Symptomen und der Isolierung des Mannes vergingen jedoch vier Tage, in denen er möglicherweise andere infiziert hat.
Bei vier engen Familienmitglieder des Ebola-Patienten schätzen die Behörden die Situation so kritisch ein, dass sie mindestens bis zum 19. Oktober nicht mehr ihr Haus verlassen und keinen Besuch mehr empfangen dürfen. Mit der drastischen Massnahme solle verhindert werden, dass sich die Krankheit möglicherweise ausbreite, heißt es in einer Mitteilung des Texas Department of State Health Services.
Von den vier Personen, die jetzt unter Hausarrest gestellt werden, leidet noch keiner unter den für eine Ebola-Erkrankung typischen Beschwerden. Frühestens 2 und spätestens 21 Tage nach der Infektion kommt es zu hohem Fieber, das oft von Übelkeit, Durchfall, Kopf- und Magenschmerzen begleitet wird.
Die Anweisung an die Familienmitglieder, ihr Haus nicht zu verlassen, gelte, bis diese Inkubationszeit verstrichen sei, heisst es in der Mitteilung der texanischen Behörden. Wollten die Betroffenen Besuch empfangen, benötigten sie die Zustimmung.
Abgesehen davon müssen die Familienmitglieder sich bereithalten, um Blutproben abzugeben und sich mit allen notwendigen Tests einverstanden erklären. Kommt es zu irgendwelchen Symptomen, die für Ebola typisch sind, sollen sie sofort die Behörden verständigen.
Möglich macht diese Massnahmen das texanische Gesetz. Es erlaubt es, Personen mit ansteckenden Krankheit Kontrollmassnahmen aufzuerlegen zu denen Isolation, Quarantäne und vorbeugende Therapien gehören.
Der Patient, der jetzt in den USA behandelt wird, hat sich wahrscheinlich in seiner Heimatstadt Monrovia infiziert, als er half, eine 19-jährige Schwangere in ein Krankenhaus zu bringen. Liberia ist neben Sierra Leone und Guinea am stärksten von der aktuellen Ebola-Epidemie in Westafrika betroffen.
In den Ländern sind in den vergangenen Monaten mehr als 3300 Menschen an den Folgen einer Infektion gestorben, die Epidemie ist noch außer Kontrolle. Es gibt jedoch Anzeichen, dass die Zahl der Neuerkrankungen mittlerweile zurückgeht. (irb/ap/reuters )