2012 erschoss George Zimmerman in Florida den schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin. Zimmerman, selbst ernannter Quartiersheriff, berief sich auf Notwehr und wurde im Juli vergangenen Jahres freigesprochen. Das Urteil löste teils gewaltsame Proteste aus. «No Justice – No Peace!», keine Gerechtigkeit, kein Frieden: Viele wollten Zimmerman im Gefängnis sehen, einige kündigten gar an, Selbstjustiz üben zu wollen.
Tatsächlich wurde Zimmerman gestern gezwungen, Miami fluchtartig zu verlassen: Wie TMZ berichtet, ist er in einer Interviewpause am Strand von Passanten erkannt, bedroht und verfolgt worden. Jemand habe gerufen, auf Zimmerman sei ein Kopfgeld von 10'000 Dollar ausgesetzt. Die Menschenmenge folgte ihm bis ins Hotel, wo er sich verschanzte, bis er am nächsten Morgen sein Interview zu Ende brachte und aus Miami floh.
Bereits im März 2012 setzte die New Black Panther Party ein Kopfgeld von einer Million Dollar auf Zimmerman aus:
Dass Zimmerman in der Öffentlichkeit noch immer erkannt wird, hat er auch sich selbst zuzuschreiben, immer wieder bugsiert er sich in die Schlagzeilen: Im September hatte er Ärger mit der Polizei, weil er seine Noch-Ehefrau mit einer Waffe bedroht haben soll, im November soll er seine Freundin attackiert haben. Ende letzten Jahres nutzte er seine zweifelhafte Bekanntheit, um ein Bild zu versteigern, das er als «therapeutische Massnahme» gemalt hatte.
Vor einem Monat drängte Zimmerman wieder an die Öffentlichkeit: Er kündigte an, an einem Promi-Boxkampf teilzunehmen. Offenbar hatte er die Idee selbst lanciert. Der «blutige Kampf ohne Regeln» sollte an einem geheimen Ort ausgetragen und auf einer Internetplattform ausgestrahlt werden. Die Einnahmen sollten der Trayvon-Martin-Stiftung zufliessen.
Innerhalb weniger Stunden meldeten sich mehr als 15'000 willige Gegner. Doch in den vergangenen Tagen gab es heftige Proteste gegen die Veranstaltung – mehr als 100'000 Menschen unterzeichneten gar eine Petition. Der Vorwurf: Boxpromoter Damon Feldman und Zimmerman würden versuchen, von den Rassenspannungen zu profitieren.
Die Trayvon-Martin-Stiftung, die sich bereits seit Monaten von den Gewaltandrohungen gegenüber Zimmerman distanziert, protestierte ebenfalls vehement gegen den Boxkampf. Die Organisation sei «gegen jede Form von Gewalt» und würde sich weigern, auch nur einen Cent anzunehmen.
Zimmerman hingegen hat keine Skrupel, Geld anzunehmen. 300'000 Dollar Spenden sammelte er online und sowohl die Versteigerung des Bildes als auch der Boxkampf dürften verzweifelte Versuche sein, an Geld zu kommen. Denn Zimmerman ist pleite: In einem Interview mit CBS Local letzten Sonntag erzählte der 30-Jährige, dass er seinen Anwälten 2.5 Millionen Dollar schulde. Er lebe zurzeit von der finanziellen Unterstützung seiner Familie.