Die historische Annäherung zwischen Kuba und den USA hat nach Worten von Staatschef Raúl Castro die Bevölkerung des Karibikstaats besonders gefreut. «Das kubanische Volk bedankt sich für diese gerechte Entscheidung von US-Präsident Barack Obama», sagte Castro am Samstag vor dem kubanischen Parlament.
Zugleich betonte er, dass mit dem US-Wirtschafts- und Handelsembargo das Hauptproblem zwischen beiden Ländern bestehen bleibe. Das sozialistische Kuba sei bereit, konstruktiv und auf Augenhöhe mit den USA zu verhandeln, sagte der 83-jährige Castro weiter.
Ziel sei die völlige Normalisierung der bilateralen Beziehungen. Sein Land werde aber seine Prinzipien nicht aufgeben. Der jüngere Bruder von Revolutionsführer Fidel Castro hat stets Reformen am kubanischen Einparteiensystem abgelehnt.
US-Präsident Obama sagte am Samstag voraus, dass es durch den von ihm vollzogenen Politikwechsel einen Wandel in dem Karibikstaat geben werde. Der Wandel durch Annäherung werde allerdings nicht «über Nacht» eintreten.
Kuba sei «noch immer ein Regime, das seine Bevölkerung unterdrückt». Eine Reise von ihm nach Havanna oder ein Besuch des kubanischen Staatschefs Raúl Castro in den USA stehe derzeit nicht zur Debatte.
Obama versprach zudem, gemeinsam mit dem Kongress über eine vollständige Aufhebung der 1962 von den USA gegen Kuba verhängten Handelsblockade zu beraten. Das Embargo bezeichnete er als «kontraproduktiv beim Erreichen der von uns verfolgten Ziele».
Die Regierungen Kubas und der USA hatten am Mittwoch verkündet, dass sie ihre diplomatischen Beziehungen nach mehr als 50 Jahren Unterbrechung wiederaufnehmen werden. Der Neustart zwischen den beiden ideologischen Gegnern wurde weltweit als Meilenstein gefeiert. Das seit 1962 geltende US-Embargo bleibt aber vorerst bestehen. (sda/dpa)