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Rassismus

«Hört auf zu shoppen und schliesst Euch der Bewegung an»

Black Friday in Ferguson

«Hört auf zu shoppen und schliesst Euch der Bewegung an»

29.11.2014, 07:1329.11.2014, 07:52
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Die Proteste in Ferguson flauen nicht ab
Die Proteste in Ferguson flauen nicht abBild: AP/seattlepi.com

Bei neuen Protesten in der US-Stadt Ferguson hat die Polizei am Freitag 15 Menschen festgenommen. Die Beamten hätten versucht, eine Demonstration gegen die tödlichen Polizeischüsse auf einen schwarzen Jugendlichen aufzulösen, teilte die Polizei im Bezirk St. Louis über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Einige Demonstranten hätten die Aufforderung, die Strasse zu verlassen, jedoch ignoriert und seien daher festgenommen worden. Einem von ihnen drohe nun eine Anklage wegen eines Angriffs auf einen Polizeibeamten. Andere Demonstrationen seien dagegen friedlich verlaufen.

15 Demonstranten wurden in Ferguson festgenommen
15 Demonstranten wurden in Ferguson festgenommenBild: GETTY IMAGES NORTH AMERICA

Mitten in der traditionellen Rabattschlacht zum Black Friday haben in der US-Stadt Ferguson Demonstranten die Schliessung eines Einkaufszentrums erzwungen. Rund hundert Menschen legten sich aus Protest auf dem Boden der Einkaufspassage hin.

«Hört auf zu shoppen und schliesst Euch der Bewegung an», riefen die Demonstranten, die aus Solidarität mit dem im August von einem Polizisten erschossenen schwarzen Jugendlichen Michael Brown einen Einkaufsboykott forderten. Die Teilnehmer wollten mit der Aktion daran erinnern, dass Browns Leiche über vier Stunden am Boden liegen blieb.

Aus Sorge vor Unruhen schlossen die Geschäfte, bevor die Demonstranten nach einer Stunde das Gebäude verliessen. Als die Polizei eintraf, räumte sie offiziell das Einkaufszentrum.

Der Black Friday ist der Freitag nach Thanksgiving. Traditionell locken die Geschäfte in den USA an diesem Tag Scharen von Käufern mit hohen Rabatten. Mehrere prominente Schwarze machten sich im Vorfeld dieses Jahr jedoch für einen Boykott der Einkaufsschlacht stark.

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Der Fall des 18-jährigen Brown, der am 9. August nach einem Handgemenge vom weissen Polizisten Darren Wilson erschossen worden war, erregt seit Monaten die Gemüter. Die Wut kochte am Montag über, als eine Jury bekannt gab, dass sie auf eine Anklage gegen Wilson verzichten werde, da sie kein Fehlverhalten feststellen konnte.

Die Tötung des unbewaffneten Schwarzen führte zu einer landesweiten Debatte über Rassismus und Polizeigewalt. Am Samstag sind im ganzen Land erneut Proteste gegen das Ferguson-Urteil geplant. (sda/afp)

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