Es ist schwierig, dieser Tage Worte zu finden. Und doch hilft der Austausch oder das schlichte Niederschreiben der eigenen Gedanken beim Verarbeiten des «Erlebten».
Ich freue mich sehr, dass es bei watson in den Kommentaren oft sehr konstruktiv und freundlich zu und her geht. Nicht selten finden die User die besseren Worte, als ich sie aneinander reihen könnte. Zum Beispiel diese zwei:
Und als Antwort darauf:
Das klingt zwar arg emotional, aber ich bin überzeugt, dass Bilder, wie die des toten Flüchtlingjungen , bei sensiblen Menschen sehr wohl negative Spuren hinterlassen können. Da ist es dann nicht das gewünschte «Aufrütteln», sondern es könnte eine lähmende Apathie oder gar Depression auslösen.
Deshalb ist es auch wichtig, dass wir uns austauschen, um herauszufinden, wie solche «starke Bilder» (um es mal so zu formulieren) auf jemand Anderen wirken können. Wer solche Aufnahmen verbreitet, sollte es im Wissen tun, dass nicht alle gleich reagieren, wie man es selber tut.
Hier auf der Redaktion waren wir extrem unsicher, ob wir das Bild des angeschwemmten toten Jungen zeigen sollten oder nicht. Einerseits soll man User nicht ohne Vorwarnung mit Bildern schockieren. Andererseits drückt kein Bild die Misere und die Debatte um angebliche Wirtschaftsflüchtlinge so gut aus, wie die angespülte Leiche eines unschuldigen Kindes. Das Bild könnte zur Ikone des gesamten Konflikts werden. Ein Argument war auch, dass sowieso inzwischen alles in den sozialen Medien gezeigt wird und alte Regeln nicht mehr gelten. Wir entschieden uns letztlich dagegen, da der Schrecken des Konflikts wohl jedem halbsensiblen Mitmenschen auch unabhängig von diesem Bild klar ist.
Ich verstehe, wenn für dich das Thema durch ist und wenn du es satt hast, dir dazu noch weiter den Kopf zu zerbrechen. Klicke weiter. Es ist voll okay.
Wenn du jedoch magst, dann schreibe in die Kommentare, was das Bild bei dir ausgelöst hat oder nachwirken lässt.
Oder teile uns deine Meinung mit, ob du es richtig findest, dass watson das Bild nur als Illustration gezeigt hat.
Einige Kommentierer hier scheint es aber noch immer nicht genügend aufgerüttelt zu haben. Schon beim nächsten Artikel werden wieder unglaublich ignorante, menschenverachtende Kommentare vom Stapel gelassen und von der stillen Likes-Verteilarmada auch noch zu Dutzenden gutgeheissen. Hier stosse ich ganz ehrlich an meine Grenze, ich persönlich habe grosse Mühe damit, das noch verstehen, noch fassen zu können. Da möchte ich mich am liebsten aus den Diskussionen rausnehmen, dann aber trotzdem nicht schweigen, weil irgendwie müssen wir ja gegen diese Ignoranz und Fremdenangst ankämpfen.
Gopfätamminamal!
Und trotzdem sollte man das Bild zeigen - gross, Bildschirmfüllend. Verdammt, nein, man sollte die ganze Stadt damit zupflastern, genau so, wie es die SVP mit ihren Wahlplakaten macht.
Wenn ihr dafür sammelt - meine Spende habt ihr.
Damals war alles anders.
AI hat uns alle zusammen hergebracht, wir haben in einem ehemaligen Hotel gewohnt, die Heimbetreuer waren alle grossartig.
Heute......
Der kleine Junge ist nur ein Beispiel, von 100000 Menschen die so, oder auf schlimmere Weise ums Leben kommen. Auf der Flucht vor dem Bösen (ISIS) in eine bessere und heile Zukunft. Mir tut es schrecklich Leid für den Vater, der jetzt ganz alleine zurück bleibt.
Mit seiner Trauer, seinem Leben... Und seinen unerfüllten Träumen !