Man könnte fast von göttlicher Intervention sprechen. Bei einer Predigt in der «Jesus' Dwelling Place»-Kirche in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania versuchte am Sonntag ein Angreifer den Pastor Glenn Germany zu erschiessen. Er stand auf und richtete seine Pistole auf ihn und drückte aus nächster Nähe ab. Doch die Waffe hatte eine Ladehemmung. Die ganze Szene wurde auf einem Livestream auf Facebook übertragen:
Der Diakon Clarence McCallister, ein persönlicher Freund des Pastors, reagierte sofort. Er sprang von hinten auf den Angreifer und rang ihn nieder. Dann half auch der Pastor, ihn zu überwältigen und zu entwaffnen.
Der Schütze wurde festgehalten, bis die Polizei eintraf. Es wird in mehreren Punkten – unter anderem wegen versuchter Tötung, schwerer Körperverletzung und rücksichtsloser Gefährdung einer anderen Person – gegen ihn ermittelt. Zudem fanden die Behörden in seinem Haus die Leiche eines Verwandten. In dieser Sache wurden bisher noch keine Anklagen erhoben, die Angelegenheit wird noch von Gerichtsmedizinern untersucht.
Dem Schützen wurde die Kaution verweigert und er wird derzeit im Allegheny County Jail festgehalten. Eine vorläufige Anhörung ist für Ende des Monats angesetzt, wie aus Dokumenten der Polizei hervorgeht.
In einem Interview mit der BBC sagte Pastor Glenn Germany, er habe nach dem Vorfall noch mit dem 26-jährigen Mann gesprochen. Dieser habe ihm erzählt, er sehe Geister und höre Stimmen. Diese hätten ihm befohlen, ihn zu erschiessen. Für ihn sei klar, dass der Mann psychische Probleme habe. Ausserdem habe der Angreifer sich bei ihm entschuldigt – und er vergebe ihm. (lzo)
Die vollbrachte Tat oder die verhinderte?
Wir werden es nie erfahren...