Der Online-Handel wächst in der Schweiz jährlich zwischen fünf und zehn Prozent, hiess es in einer Medienmitteilung der Post. Die Online-Händler stünden vor grossen logistischen Herausforderungen. Dies weil die Versandmengen stiegen, die Online-Shopper kurze Lieferzeiten erwarteten und die Zahl der Retouren zunehme.
Mit einem Angebot namens YellowCube bietet die Post seit April eine Logistiklösung für Online-Händler an. Möglich ist dies dank einer neuen, vollautomatisierten Lager- und Kommissionierungsanlage im Post-Logistikzentrum in Oftringen AG.
Online-Händler können ihre Waren dort lagern. Trifft eine Bestellung ein, transportiert ein Roboter den entsprechenden Artikel zu einem Mitarbeiter. Dieser verpackt ihn und legt der Bestellung die nötigen Dokumente, Flyer oder Gutscheine bei. Schickt ein Kunde die Ware zurück, geht diese direkt zurück nach Oftringen, wo die Post die Waren kontrolliert und wieder einlagert.
Die Automatisierung führe zu einer hohen Geschwindigkeit der Logistikprozesse im Online-Handel, schreibt die Post. Das ermögliche zum Beispiel noch spätere Bestellzeiten mit Zustellung am Folgetag.
Kunden erhalten Pakete auch am Abend oder an Samstagen zugestellt. An inzwischen 15 Standorten gibt es zudem Paketautomaten, wo Pakete rund um die Uhr abgeholt werden können. Will der Kunde eine Bestellung an den Verkäufer retournieren, holt der Postbote das Paket zu Hause ab.
Kommt auf die Schweizer Pöstler nun deutlich mehr Arbeit zu, weil sie auch abends und an Samstagen Pakete liefern – und diese auch wieder abholen müssen? «Nein, die neuen Aufgaben wurden in die bestehenden Schichten integriert. Damit die Arbeitsbelastung eines einzelnen Pöstlers dadurch nicht steigt, haben wir darauf gedrängt, dass neue Stellen geschaffen werden», erklärt Bruno Schmucki, Mediensprecher der Gewerkschaft Syndicom, gegenüber watson.
In den vergangenen zwei Jahren wurden so bei der Post pro Jahr circa 100 neue Stellen aufgebaut. Da der Online-Handel eine stark wachsende Branche ist, musste die Post mit einer Gesamtstrategie reagieren. «So lange die Umsetzung im Rahmen des GAV stattfindet und somit faire Arbeitsbedingungen mit entsprechenden Zuschlägen gewährleistet sind, ist das von unserer Seite aus okay», so Schmucki.
(whr/viw/sda)