Der neue Direktor der Finanzmarktaufsicht (Finma), Mark Branson, ruft die Banken zu konsequenterem Risikomanagement und mehr Selbstdisziplin auf. Viele Fälle von unkorrektem Geschäftsverhalten hätten das Vertrauen von Politik, Gesellschaft und Markt erschüttert.
Neuerdings seien es wiederkehrende Probleme, sagte Branson an der Finma-Jahresmedienkonferenz in Bern vor dem Hintergrund zahlreicher Steueraffären und Verfahren wegen Marktmanipulationen. Vielfach seien es verhaltensgetriebene Fälle: «Das beste Medikament dagegen ist die Selbstdisziplin des Instituts.»
Ein angemessenes Risikomanagement sei Schlüsselelement für zukünftigen, nachhaltigen Erfolg. Dieses müsse vom Topmanagement vorgelebt und dürfe nicht von entgegenlaufenden Anreizsystemen ausgehebelt werden: «In den Instituten muss klar sein, dass unkorrekt angestrebte Profite nicht erwünscht sind und schon gar nicht belohnt werden», forderte Branson.
Die Banken hätten den Schlüssel selbst in der Hand, sagte der Leiter der Aufsichtsbehörde. «Sie müssen erkennen, dass sie ein Teil eines Gesamtsystems sind, das nur funktioniert, wenn der gesellschaftliche Grundkonsens dafür vorhanden ist», hielt der ehemalige UBS-Banker fest. (pma/sda)