Jetzt ist es so weit. Mit einer Marktkapitalisierung von 3,34 Billionen Dollar überholt der US-Chiphersteller Nvidia Apple und Microsoft und ist neu das wertvollste börsenkotierte Unternehmen der Welt.
Nvidia wurde 1993 von Curtis Priem, Chris Malachowsky und Jen-Hsun Huang gegründet.
Priem, ein Erfinder mit über 200 Patenten, verliess das Unternehmen 2003. Den Grossteil seiner Beteiligung steckte er in eine Familienstiftung. Den Rest verkaufte er 2006 für 30 Millionen Dollar. «Forbes» berichtete, dass Priems ursprüngliche Anteile nun 70 Milliarden wert seien. Doch das war im November 2023. Seither hat sich der Kurs verdreifacht. Priem könnte heute der reichste Mann der Welt sein.
Doch das ist er nicht. Gegenüber «Forbes» bedauerte er, seine Anteile nicht länger gehalten zu haben. Am Hungertuch muss er indes nicht nagen. Priem besitzt einen Privatjet namens Snoopy und wohnt in einem sechs Millionen teuren Offgrid-Haus in Fremont, Kalifornien. Zurzeit arbeitet der Elektroingenieur an einem Buch, «Wie man die Erde repariert».
Über Mitgründer Chris Malanchowsky ist wenig bekannt. Wie Priem ist er ein studierter Elektroingenieur. Doch er arbeitet weiterhin als Vizedirektor der Abteilungen Technik und Betrieb bei Nvidia und ist damit längst Milliardär. 2021 investierte er 25 Millionen Dollar in einen der schnellsten Supercomputer der Welt. Mit dem HiPerGator wollte Malanchowsky der Universität Florida zu einer Vorreiterrolle im Bereich der künstlichen Intelligenz verhelfen. Er selbst ist Abgänger dieser Uni.
Jen-Hsun Huang, geboren in einem Küstenort in Taiwan, besetzt seit der Gründung von Nvidia den Posten des CEOs. Mit einem Vermögen von über 100 Milliarden Dollar gehört er mittlerweile zu den zehn vermögendsten Menschen der Welt.
Im Alter von fünf Jahren zog Huang mit seinem Bruder zu einem Onkel nach Kentucky. Mit zehn landete er in einer einfachen Reformschule, welche sein Onkel aufgrund eines Missverständnisses für ein renommiertes Internat hielt. Seinem älteren Zimmergenossen brachte er dort das Lesen bei. Dafür nahm ihn dieser zum Bankdrücken ins Fitnessstudio mit.
Aufgrund hervorragender Leistungen übersprang Huang zwei Jahre in der Schule und schloss bereits mit 16 die Highschool ab. Gleichzeitig arbeitete er bei der Fast-Food-Kette Denny's als Reinigungskraft.
Nach Stationen bei LSI Logistics und dem Chiphersteller AMD gründete er an seinem 30. Geburtstag zusammen mit Priem und Malanchowsky Nvidia. Das Logo seiner Firma trägt er als Tattoo auf dem Oberarm.
Hartnäckig hält sich der Glaube, der Firmenname würde Nu-Vidia (wie «new video») ausgesprochen. Das ist falsch. Der Name des Unternehmens leitet sich vom lateinischen «invidia» – «Neid» – ab. Entsprechend wird es ausgesprochen.
Ursprünglich produzierte Nvidia Grafikchips – und das zu Beginn ganz und gar nicht erfolgreich. Denn die Kalifornier setzten auf die falsche Technologie und fielen immer weiter hinter die Konkurrenz zurück. Als sich deshalb Sega aus einem Deal mit Nvidia zurückzog, drohte das endgültige Aus.
Rettung brachte ausgerechnet der vermeintliche Totengräber. Segas damaliger CEO Shoichiro Irimajiri besuchte Nvidia und zeigte sich trotz der Probleme nachhaltig beeindruckt von Jen-Hsun Huang. Zurück in Japan gelang es ihm, das Sega-Management zu einem Investment von fünf Millionen Dollar zu überreden. Nur dank dieses Zuschusses überlebte Nvidia – allerdings mehr schlecht als recht.
Als Nvidia im August 1997 seinen ersten erfolgreichen Chip lancierte, den Riva 128, reichte das Geld für die Löhne der auf 40 Mitarbeiter geschrumpften Firma noch für einen Monat. Doch mit dem Riva 128 war die Erfolgsgeschichte lanciert, so richtig Fahrt nahm das Unternehmen mit der Einführung der GeForce-Reihe auf. 1999 erfolgte der Börsengang.
Ab diesem Zeitpunkt war Nvidia erfolgreich – spielte allerdings nicht annähernd in derselben Liga wie Apple oder Microsoft. Mit dem Aufkommen des Bitcoin-Minings schlug die Aktie ein erstes Mal entscheidend aus. Das richtige Kurserdbeben lösten dann allerdings die KI-Welle aus. Es stellte sich heraus, dass sich Nvidia-Chips deutlich besser für das Training von künstlicher Intelligenz eignen als diejenige der Konkurrenz von AMD oder Intel. Im Zuge des KI-Booms legten deshalb nicht nur die Aktie, sondern auch Umsatz und Gewinn des Unternehmens exorbitant zu.
Nvidia hat Anfang Juni einen Aktiensplit vollzogen. Aus einer wurden zehn. Entsprechend wurde der Kurs durch zehn geteilt. Die hier abgebildeten Kurse (vor dem Split) sind angepasst.
Nvidia ist eine klassische «Wenn ich doch hätte»-Aktie. Vor 10 Jahren gab es die Aktie für 0.47 Dollar (wie erwähnt, der Preis ist auf den Split angepasst). Aktuell wird dasselbe Papier für 135.58 Dollar gehandelt. Wer damals 1000 Dollar investierte, besitzt heute 288’000 Dollar – wenn man denn die Nerven hatte, nie zu verkaufen.
Nicht ganz so extrem, aber ebenfalls eindrücklich, hat sich der Umsatz von Nvidia entwickelt. Lag dieser im Geschäftsjahr 2014 noch bei knapp über 4 Milliarden, wurden 2024 bereits 61 Milliarden einkassiert. Der Umsatz hat sich im Vergleich zu 2023 verdoppelt.
Laut eigenen Angaben hat Nvidia aufgrund der völkerrechtswidrigen Invasion in die Ukraine sämtliche Lieferungen nach Russland im Frühling 2022 eingestellt. Sieben Monate später sistierte der Chiphersteller auch die restlichen Geschäftstätigkeiten.
Es gibt aber Indizien, die darauf hindeuten, dass dies nicht der Wahrheit entspricht.
Laut Unterlagen, welche ukrainische Hacktivisten in ihren Besitz brachten, verbaut die russische Firma Albatros in seinen militärischen M5-Drohnen Komponenten des amerikanischen Chipherstellers. Wann und wie Albatros die mutmasslich seit 2018 produzierten Bauteile beschaffte, bleibt indes unklar. Ein E-Mail-Austausch von Albatros-CEO Florow mit Nvidia deutet darauf hin, dass der Kontakt seit 2016 und bis heute weiterhin besteht.
Noch im Frühling 2024 lud ein Nvidia-Verantwortlicher für Geschäftsentwicklung Florow zu einer KI–Konferenz ein – und ermutigte ihn, die Einladung gelte auch für interessierte Studenten. Auf entsprechende Anfragen von informNapalm reagierte das Unternehmen nicht.
Jensen (wie er sich bei den Amis nennt) bzw. Jen-Hsun Huang, gehört zu den führenden Wirtschafts Clans Taiwans und ist ein Cousin von Lisa Su bzw. Lisa Tzwu-Fang Su wie sie in Taiwan heisst.
Sie ist die Chefin des Nvidia Konkurrenten AMD und gehört ebenfalls zu einer der führenden Geschäftsfamilien von Taiwan.
Jensens Aufsteigergeschichte ist schlicht Blödsinn.
Auch wie er immer in der Lederjacke aus seiner "Küche" mit den Fans spricht das eher für sorgfältig inszenierte Imagepflege.
Auch diese Aktie stieg immer höher an der Börse, die Logik dahinter war: "Rückgrat des Internets - ohne Cisco geht nichts".
Dennoch war die Aktie nach dem Platzen der Blase 2+ Jahrzehnte lang viel tiefer bewertet!
Mit Nvidia könnte es ähnlich enden:
"Rückgrat und Maschinenraum der AI-Revolution - ohne Nvidia geht nichts".
3,3 Billionen Mkt Cap werden keinen Sinn mehr ergeben, da NVDA von einigen wenigen Grosskunden abhängig ist, die sobald als möglich ihre eigenen AI-Chips bauen wollen.