Wirtschaft
Digital

Untersuchung gegen Musks Tesla-Robotaxis nach mehreren Pannen

A driverless Tesla robotaxi, a ride-booking service, moves through traffic, Sunday, June 22, 2025, in Austin, Texas. (AP Photo/Eric Gay)
Musk Self Driving Promises
Eine Tesla-Robotaxi in Austin, Texas.Bild: keystone

Nach Pannen: Untersuchung gegen Tesla-Robotaxis von Elon Musk eingeleitet

Kaum gestartet, schon in der Kritik: Nach Vorfällen mit Teslas selbstfahrenden Autos in Texas wird die US-Verkehrsbehörde aktiv. Elon Musk steht erneut unter Druck.
25.06.2025, 04:1125.06.2025, 06:34
Jakob Hartung / t-online
Mehr «Wirtschaft»
Ein Artikel von
t-online

Kurz nach dem Start von Teslas Robotaxi-Dienst in Austin hat die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA Ermittlungen aufgenommen. Am Sonntag hatte Tesla in der texanischen Hauptstadt einen kostenpflichtigen Testbetrieb mit rund einem Dutzend autonomer Fahrzeuge begonnen. Der Fahrersitz blieb leer, doch zur Sicherheit sass ein Mitarbeiter auf dem Beifahrersitz.

Doch bereits kurz nach dem Start meldeten Nutzer auf den Social-Media-Plattformen mehrere Auffälligkeiten: Die Robotaxis hielten plötzlich an, beschleunigten abrupt oder wechselten unvermittelt die Spur. Ein Video zeigt etwa, wie ein Fahrzeug für mehrere Sekunden auf die Gegenfahrbahn gerät.

Die NHTSA bestätigte am Dienstag, die Vorfälle zu kennen und mit Tesla in Kontakt zu stehen. Ziel sei es, zusätzliche Informationen zu sammeln. «Wir werden alle erforderlichen Massnahmen ergreifen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten», erklärte die Behörde.

Frühere Vorfälle mit Teslas Fahrassistenzsystem

Die NHTSA untersucht bereits seit Oktober Kollisionen von Tesla-Fahrzeugen, die die Fahrassistenz-Software «Full Self-Driving» (FSD) bei schlechter Sicht nutzten. Diese Untersuchung umfasst 2,4 Millionen mit FSD ausgestattete Tesla-Fahrzeuge und wurde nach vier gemeldeten Kollisionen eingeleitet, darunter ein tödlicher Unfall im Jahr 2023.

Tesla betonte zum Start der Robotaxis, man sei «super paranoid», was Sicherheit betreffe. Gegenüber der NHTSA verweigerte das Unternehmen jedoch die Offenlegung technischer Informationen und verwies auf angeblich vertrauliche Geschäftsdaten.

Musk hatte zuvor angekündigt, bis Ende 2026 Millionen Robotaxis auf die Strasse bringen zu wollen. Fachleute halten das Ziel jedoch für unrealistisch. Der bedeutendste Konkurrent auf dem Markt ist die Google-Tochter Waymo. Das Unternehmen arbeitet bereits seit 2009 an selbstfahrenden Autos und verfügt heute über eine Flotte von 1'500 Robotaxis in mehreren US-Städten. Bis Ende 2026 sollen weitere 2'000 Fahrzeuge hinzukommen.

Waymo setzt auf eine Kombination aus Kameras, Lidar- und Radarsensoren sowie eine umfassende Sicherheitsarchitektur. Tesla hingegen nutzt ausschliesslich Kameras und Künstliche Intelligenz. Beobachter sehen in diesem reduzierten Ansatz ein erhöhtes Sicherheitsrisiko.

An der Börse fiel die Tesla-Aktie nach den Berichten über die Vorfälle zurück, nachdem sie am Montag noch Zugewinne verzeichnet hatte.

Verwendete Quellen:

  • Mit Material der Nachrichtenagenturen Reuters und AFP
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Selbstfahrende Autos – das musst du wissen
1 / 11
Selbstfahrende Autos – das musst du wissen
In Europa und den USA wird die Klassifizierung des autonomen Fahrens in fünf Stufen vorgenommen. Ein Überblick ...
quelle: ap/waymo / julia wang
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Das könnte dich auch noch interessieren:
30 Kommentare
Dein Kommentar
YouTube Link
0 / 600
Hier gehts zu den Kommentarregeln.
Die beliebtesten Kommentare
avatar
roger_dodger
25.06.2025 05:54registriert Februar 2016
Der Tesla Schrott gehört nicht unüberwacht auf die Strasse. Nach nur einem Tag Testbetrieb solche Probleme befeutet dass es regelmässig passieren wird. Musks Spartrip mit nur Kamera Ansatz funktioniert einfach nicht, noch schlimmer wird es wie man schon in Tests gesehen hat wenn die Sichtverhältnisse nicht optimal sind.
567
Melden
Zum Kommentar
avatar
Nony
25.06.2025 05:52registriert Februar 2019
"Wir sind super paranoid...." Das ist bezogen auf Elmo sicherlich eine korrekte Aussage. Aber nur, wenn man den Satzteil, der sich auf die Sicherheit bezieht weglässt. Elmo hat, was Teslas Sicherheit und Möglichkeiten betrifft, schon immer gelogen und wird dies auch in Zukunft weiter machen.
421
Melden
Zum Kommentar
avatar
lumpensammlerin
25.06.2025 06:46registriert Mai 2019
Könnte man nocht einfach die NHTSA wegsparen und abschaffen? Dann würden die Probleme gar nicht mehr beanstandet und Elmo wäre wieder happy.

/satire
321
Melden
Zum Kommentar
30
Ransomware-Attacke auf Banken-Dienstleister Chain IQ zieht weite Kreise
Der Hackerangriff beim Beschaffungsdienstleister Chain IQ ist im Visier der Finanzmarktaufsicht Finma. Die Angreifer hatten dabei auch Daten der Grossbank UBS und der Genfer Vermögensverwaltungsbank Pictet gestohlen.

Die Finma könne sich nicht zu Einzelfällen äussern, erklärte ein Sprecher der Aufsichtsbehörde am Freitag auf AWP-Anfrage zu einer Meldung des Webportals «Tippinpoint». «Wir können aber bestätigen, dass wir über den Fall informiert sind und ihn entsprechend den vorgesehenen Prozessen behandeln.»

Zur Story