Drohnen der US-Army fliegen in Zukunft nur mit Software aus Zürich
Die Zürcher Firma Auterion ist erst 2017 gegründet worden – und bereits ist das Start-up mit seiner Software-Plattform PX4 für Drohnen quasi ein Monopolist: 75 Prozent der Flugapparate weltweit laufen auf dieser Open-Source-Software. PX4 ist, wie es Auterion-CEO Lorenz Meier gegenüber dem Portal «Netzwoche» formulierte, «das Android für Drohnen».
Nun haben die Zürcher einen besonders dicken Fisch an Land gezogen: Das Pentagon hat entschieden, dass künftig die unbewaffneten Kamera-Drohnen der US-Army* auf der Plattform PX4 laufen müssen, wie Auterion in einer Mitteilung schreibt. CEO Lorenz Meier hält dies für den Durchbruch, wie er der «Handelszeitung» sagte. Tatsächlich kommt in Zukunft kein Drohnen-Hersteller, der die amerikanischen Streitkräfte beliefern will, noch an der Auterion-Software vorbei.
Im am very proud to read that #PX4 will become the new open sources standard for the US Army. Kevin Sartori, one of the founders of #Auterion, providing this software, was once in a student in a team at #ETH Zurich that I was coaching. https://t.co/PTty3rP1Y8
— Roland Haas (@haas_roland) October 2, 2020
Der Deal mit dem US-Verteidigungsministerium bringt dem ETH-Spin-off laut Angaben der «Handelszeitung» vier Millionen Franken Umsatz direkt. Doch dies dürfte nur ein bescheidener Teil des zu erwartenden Geldsegens sein. «Wir rechnen mit Dutzenden Millionen Franken Umsatzsteigerung über die nächsten 24 Monate», sagte Meier der «Handelszeitung».
Auterion kann aufgrund dieses Kodex nicht alle Drohnen des US-Militärs bedienen, sondern nur die unbewaffneten Kamera-Drohnen.
Als nächsten Grosskunden visiert Auterion nun das Marine Corps an, mit dem bereits Gespräche geführt werden. Danach sollen weitere Sicherheitsorgane der USA folgen, so der US-Bundesgrenzschutz und die US-Bundespolizei.
(dhr)
* In der ursprünglichen Version des Artikels stand irrtümlich, dass «sämtliche Drohnen der US-Army» auf der Plattform PX4 laufen müssten.
** In der ursprünglichen Version des Artikels war der Hinweis auf den Ethik-Kodex von Auterion noch nicht vorhanden.
