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Niederlande

Niederlande stoppen Steuertricks für multinationale Unternehmen

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Shell musste in den Niederlanden von 2016 bis 2018 seine Gewinne nicht versteuern – damit ist nun Schluss.Bild: AP/AP

Niederlande stoppen Steuertricks für multinationale Unternehmen

17.09.2019, 18:2717.09.2019, 18:27
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Grosse Konzerne wie Shell, Philips oder AkzoNobel müssen in den Niederlanden ab 2021 ihre Gewinne voll versteuern. Die bisherigen günstigen Regelungen für multinationale Unternehmen werden gestrichen.

Dies teilte das Finanzministerium am Dienstag in Den Haag bei der Vorlage des Haushaltsplanes mit. Die neue Regelung werde schätzungsweise 265 Millionen Euro pro Jahr einbringen, sagte das Ministerium.

Bisher können internationale Unternehmen Verluste im Ausland bei der Steuerbehörde in den Niederlanden geltend machen und ihre Steuer auf den Gewinn deutlich senken. Der Öl-Konzern Shell zum Beispiel hatte im Mai Medienberichte bestätigt, nach denen er von 2016 bis 2018 seine Gewinne nicht versteuern musste. Das war nach den geltenden Regeln legal.

Wegen solcher Regeln sind die Niederlande für viele Firmen attraktiv und einige haben ihren Sitz dorthin verlegt. Als Steuerparadies war das Land international in der Kritik. Die Mitte-Rechts-Koalition schliesst sich nun einer Initiative der linken und grünen Oppositionsparteien an.

Das Finanzministerium will auch Steuervermeidung und das Durchschleusen von Geldern in Steueroasen bekämpfen. So sollen heutige Regeln zur Senkung der Körperschaftssteuer abgeschafft werden. (sda/awp/dpa)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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B-Arche
17.09.2019 20:34registriert Februar 2016
Die Schweiz wird garantiert sofort Kampagnen fahren an diese Unternehmen ab 2021 doch in die Schweiz zu kommen wegen tiefer Stüüüür. Wollen wir wetten?
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hämpii
17.09.2019 20:08registriert Dezember 2018
Yes baby, gleiches Recht für alle!
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