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Elon Musk und Twitter: Deal geplatzt – Streit droht

Elon Musk hat «kä Luscht» mehr auf Twitter – das könnte für ihn teuer werden

09.07.2022, 01:4409.07.2022, 08:40
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Was ist passiert?

Tech-Milliardär Elon Musk hat seine Vereinbarung zum Kauf von Twitter für aufgelöst erklärt. Zur Begründung verwiesen seine Anwälte auf angeblich unzureichende Angaben zur Zahl von Fake-Accounts.

Dies ging aus einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung bei der US-Börsenaufsicht SEC hervor. Der reichste Mensch der Welt wirft der Online-Plattform demnach vor, gegen Vorgaben der Übernahmevereinbarung verstossen und anscheinend «falsche und irreführende» Angaben gemacht zu haben.

Musk hatte im April angekündigt, Twitter für 44 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Zuletzt gab es aber Streit über die Zahl von Spam- oder Fake-Konten bei dem Kurzbotschaftendienst.

Kommt die Meldung überraschend?

Musk hatte schon seit Wochen die Twitter-Zahlen öffentlich angezweifelt, was von Beobachtern als Versuch interpretiert wurde, zumindest den Preis zu drücken. Die Twitter-Aktie sackte nach der Mitteilung im nachbörslichen Handel um mehr als sechs Prozent ab.

Musk versuchte bereits seit Mitte Mai, angeblich falsche Schätzungen von Twitter zur Zahl der Spam- und Fake-Accounts zum Thema zu machen. So erklärte er den Übernahmedeal deswegen bereits für ausgesetzt.

Musks Anwälte erklärten nun, Twitter habe es seit fast zwei Monaten versäumt, Musk und seinem Beraterstab die benötigten Daten zur Verifizierung der Angaben zu Fake-Accounts zu liefern. Sie bezeichnen das als einen derart schweren Bruch der Vertragsbedingungen, dass die Kaufvereinbarung aufgelöst werden könne.

Was sagt Twitter?

So einfach dürfte Musk nicht aus dem Schneider sein – es droht ein langwieriger Rechtsstreit. Er und Twitter haben eine Strafe von einer Milliarde Dollar vereinbart, falls eine Partei vom Deal zurücktritt.

Zu diesem Streit kommt es nun. Twitter will den Ausstieg von Tech-Milliardär Elon Musk aus dem Übernahmedeal um den Online-Dienst nicht akzeptieren. Man wolle den Verkauf zum dem mit Musk vereinbarten Preis durchsetzen und dafür auch vor Gericht ziehen, schrieb Verwaltungsratschef Bret Taylor am Freitag bei Twitter.

Musk hatten den Aktionären 54.20 Dollar pro Aktie geboten. Das wäre für sie ein guter Deal: Schon vor Musks Mitteilung am Freitag ging das Papier bei nur 36.81 Dollar aus dem US-Handel. Beobachter hatten spekuliert, dass Musk angesichts der Preisdifferenz nicht mehr gewillt war, an dem ursprünglichen Gebot festzuhalten. (sda/dpa/afp)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Darkside
09.07.2022 02:25registriert April 2014
Dass Twitter nicht an den abgehobenen Techtroll gehen wird, wäre ja eine gute Nachricht.
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sansibar
09.07.2022 07:02registriert März 2014
Schon wieder auf sinkende Kurse gewettet? 🙄 der Typ wirkt wie ein verwöhntes Kind auf dem Rücksitz des SUV‘s seiner Mami…
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Lowend
09.07.2022 12:06registriert Februar 2014
Hoffe, die Amerikanische Börsenaufsicht kümmert sich endlich mal um diesen Kursmanipulator. Der Typ hat nämlich unter dem Strich mehr fremde Vermögen vernichtet, als eigenes rechtmässig aufgebaut und irgendwer muss dem mal einen Rigel schieben.
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