Die libysche Regierung hat nach eigenen Angaben wieder die Kontrolle aller Ölterminals im Osten des Landes von Rebellen übernommen. «Wir haben eine Einigung erzielt, um die Ölkrise zu beenden», erklärte Ministerpräsident Abdullah al-Thinni am Mittwoch im Fernsehen. Die Verladeterminals Ras Lanuf und Es Sider seien übergeben worden, sagte Thinni.
Ein Sprecher der Aufständischen hatte am Vorabend angekündigt, die Kontrolle werde als Zeichen des guten Willens wieder an die Regierung übertragen. Die Gruppe um ihren Chef Ibrahim Dschathran hatte die Anlage vor etwa einem Jahr in ihre Gewalt gebracht. Sie forderte eine grössere Autonomie für die Region.
Die Besetzung der Verladestationen hatte die Ölindustrie des Opec-Staates schwer getroffen. Lag die Produktion zuvor bei etwa 1,4 Millionen Barrel pro Tag, sank sie zwischenzeitlich auf 150'000. Am Dienstag wurde die Zahl mit 321'000 Barrel angegeben.
Seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi 2011 kämpft die libysche Regierung darum, die zahlreichen bewaffneten Milizen im Land unter ihre Kontrolle zu bringen. (sda/reu)