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Chemie-Nobelpreis geht an zwei Amerikaner und einen Deutschen

Der deutsche Chemiker Stefan W. Hell in einer Archivaufnahme – die Jury lobte die «bahnbrechenden Arbeiten» des Forschers.
Der deutsche Chemiker Stefan W. Hell in einer Archivaufnahme – die Jury lobte die «bahnbrechenden Arbeiten» des Forschers.Bild: AP/DDP POOL
Nobelpreise

Chemie-Nobelpreis geht an zwei Amerikaner und einen Deutschen

Die US-Forscher Eric Betzig und William E. Moerner sowie der Deutsche Stefan W. Hell erhalten den diesjährigen Chemie-Nobelpreis für die Entwicklung hochauflösender Mikroskope. Dies teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit.
08.10.2014, 12:3808.10.2014, 12:39
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Die drei Forscher erhalten den Preis für «die Entwicklung der Superresolution-Fluoreszenzmikroskopie». Lange Zeit sei die optische Mikroskopie von einer vermuteten Einschränkung zurückgehalten worden: Die Auflösung könne nie besser werden als die halbe Wellenlänge des Lichts, wie das Nobel-Komitee in der Begründung schreibt.

Doch mit der Hilfe von fluoreszierenden Molekülen hätten die diesjährigen Chemie-Nobelpreisträger diese Einschränkung umgangen. «Ihre bahnbrechenden Arbeiten haben die optische Mikroskopie in die Nano-Dimension gebracht», schreibt das Nobel-Komitee. Mit der sogenannten Nanoskopie können Forscher heute zum Beispiel die Wege von einzelnen Molekülen in lebenden Zellen verfolgen.

Pressekonferenz der Chemie-Nobelpreis-Verleihung in Stockholm.
Pressekonferenz der Chemie-Nobelpreis-Verleihung in Stockholm.Bild: AFP

Vergangenes Jahr hatten die drei in den USA arbeitenden Molekularchemiker Martin Karplus, Michael Levitt und Arieh Warshel den Preis für ihre Entwicklung von Computermodellen zur Voraussage chemischer Prozesse erhalten.

Die diesjährigen Träger der Nobelpreise für Medizin und Physik wurden bereits am Montag und Dienstag gekürt, am Donnerstag folgt der Nobelpreis für Literatur, am Freitag der Friedensnobelpreis. Den Abschluss bildet der Wirtschaftspreis am Montag kommender Woche.

Der Preis wird am 10. Dezember, am Todestag des 1896 gestorbenen Preisstifters, verliehen. Die Auszeichnung ist mit acht Millionen schwedischen Kronen (rund 1 Million Franken) dotiert. (wst/sda)

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