Erholung, Bildung, Naturschutz und Forschung seien die Kernaufgaben des Zoos Basel, sagte Direktor Olivier Pagan am Montag bei der Präsentation des Vorprojekts für das «Ozeanium» in Basel. Das neue Projekt erfülle diese Aufgaben. Die Nachhaltigkeit stehe beim Bau und Betrieb im Vordergrund.
In der Schweiz gebe es kein vergleichbares Vorhaben, sagte Pagan. Das in Lausanne geplante «Aquatis» befasse sich mit Süssgewässern und Süsswassertierarten. Somit sei es eine Ergänzung zum «Ozeanium». An die Adresse von Kritikern des Vorhabens sagte Pagan, dass im «Ozeanium» keine vom Aussterben bedrohten Fischarten gezeigt werden.
Erstellt wird in Basel das Projekt «Seacliff» der Zürcher Boltshauser Architekten. Es sieht ein Gebäude mit fünf Ober- und vier Untergeschossen vor. Zwei Drittel des «Ozeaniums» befinden sich unter dem Boden. Die Besucher können auf einem 900 Meter langen, spiralförmigen Rundgang von Basel aus den Meeresströmungen entlang die Tierwelt der Ozeane entdecken. Zu Basel gehörte einst der Lachs; deshalb wird dessen Leben ausführlich dargestellt, sagte Projektleiter Thomas Jermann.
Weitere Aquarien werden die Gezeitenströmungen oder die Probleme des Mittelmeeres thematisieren. Zudem sind den Schwarmfischen und den Räubern im Meer eigene Becken gewidmet. 8,5 Meter hoch wird ein Becken zum Thema «offener Ozean».
Die Pinguine sollen nicht mehr am Meeresrand stehend gezeigt werden, sondern schwimmend in einem sechs Meter hohen Aquarium. Gezeigt wird auch ein lebendiges Korallenriff, dessen Aufbau im Vivarium des Zoos bereits begonnen hat.
Der Zoo rechnet mit 500'000 bis 700'000 Besuchern jährlich. Bei einem Eintrittspreis um 25 Franken sei der Betrieb selbsttragend, sagte Verwaltungsrat Jean-Nicolas Fahrenberg. Vor zwei Jahren hatte die Verantwortlichen die Kosten auf 60 bis 80 Millionen Franken geschätzt. Nun wird mit Investitionen von 100 Millionen Franken gerechnet. Der Zoo will diese Investition aus eigenen Mitteln bewältigen, vor allem aus Spenden. Vom Kanton wird kein Geld erwartet.
Mit dem Bau werde erst begonnen, wenn die Finanzierung gesichert sei, sagte Fahrenberg. Derzeit ist der Baubeginn für frühestens 2018 vorgesehen. Die Bauzeit ist auf 36 Monate veranschlagt. Vorerst muss das Baudepartement einen Bebauungsplan ausarbeiten. Auch sind Anpassungen der Verkehrsinfrastruktur nötig. Gemäss heutiger Planung soll der Bebauungsplan Mitte 2015 dem Parlament vorgelegt werden. (whr/sda)