Starke Stinker: Thioalkohole im AchselschweissBild: Shutterstock
Wenn es unter den Armen müffelt, sind schweisshungrige Bakterien schuld. Britische Mikrobiologen haben nun die schlimmsten Stinker unter ihnen ermittelt und jene Gene bestimmt, die zum üblen Geruch führen. Die Resultate könnten helfen, schonendere Deos zu entwickeln.
Das Team um Dan Bawdon von der Universität York hat unter 150 Achsel-Bakterienstämmen jene identifiziert, die die kräftigsten Geruchsstoffe produzieren. Dabei handelt es sich um sogenannte Thioalkohole, die schon in kleinsten Mengen stark stinken. Aus ihnen besteht etwa auch das Stinktier-Sekret.
Mit Menschenschweiss gefüttert
Dann entschlüsselten die Forschenden, welche Gene die Eiweisse herstellen, die Thioalkohole erzeugen. Um zu beweisen, dass diese Gene für die Geruchsbildung verantwortlich sind, pflanzten die Forscher sie in das geruchsfreie Laborbakterium E. coli ein.
ForschungAbonnieren
© KEYSTONE/TI-PRESS/GABRIELE PUTZU
Mit Menschenschweiss-Molekülen gefüttert, hüllten die Test-Bakterien das Labor tatsächlich in üble Gerüche. «Dies eröffnet neue Möglichkeiten, die Geruchsbildung durch neuartige Substanzen zu hemmen, die gezielt Schlüsselproteine in der Entstehungskette blockieren», sagte Bawdon in einer Mitteilung der Hochschule.
Herkömmliche Deos können Hautflora stören
Herkömmliche Deos und Antitranspirantien wirken unspezifisch, indem sie entweder die Schweissbakterien töten oder die Schweissdrüsen hemmen. Dabei wird aber auch die natürliche Hautflora gestört, was bei vielen Menschen zu Entzündungen führt. Die Forscher hoffen nun, Substanzen zu entwickeln, die lediglich die Thioalkohol-Produktion hemmen.
Die Wissenschaftler präsentierten ihre Ergebnisse am Montag an der Jahreskonferenz der britischen Mikrobiologengesellschaft in Birmingham. Die Studie entstand in Zusammenarbeit mit dem Konsumgüterkonzern Unilever. (dhr/sda)
Auch Bakterien lieben Ihr Smartphone
1 / 5
Auch Bakterien lieben Ihr Smartphone
Das könnte dich auch noch interessieren:
Die gelbe Frucht mit der charakteristischen Krümmung und der praktischen, von Mutter Natur mitgelieferten Verpackung haben viele von uns schon als Kleinkinder das erste Mal gegessen, in der Form von Bananenbrei. Heute gelangt die Banane, die botanisch zu den Beeren zählt, meist aus Ländern in Zentral- und Südamerika zu uns, namentlich aus Costa Rica, Panama, Nicaragua, Ecuador oder Kolumbien.