Eine britische Forschergruppe an der University of Leicester hat herausgefunden: Zwei Fragen genügen, um zu erkennen, ob ein Mensch Alkoholiker ist.
Die britischen Wissenschaftler untersuchten 17 Studien, in denen Ärzte ihren Patienten Fragen zum Alkoholkonsum gestellt hatten. Dabei zeigte sich: Wurde nur eine Frage zu den Trinkgewohnheiten gestellt, lag die Trefferquote, einen Alkoholiker zu erkennen, nur bei 54 Prozent. Bei zwei Fragen stieg die Genauigkeit der Diagnose auf 87 Prozent.
Die zuverlässigsten Ergebnisse lieferte die Frage «Wie oft trinken Sie sechs oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit?» Wer hier zugeben muss, dies häufig oder gar regelmässig zu tun, hat mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Alkoholproblem. Dies liess sich bei den Probanden jeweils mit anderen Tests bestätigen. Ebenfalls relativ sicher war das Ergebnis, wenn folgende Frage gestellt wurde: «Haben Sie jemals morgens zuerst Alkohol getrunken, um sich nervlich zu stabilisieren?».
Die zweite Frage stammt aus dem sogenannten CAGE-Test , mit dem Menschen ihren eigenen Alkoholkonsum hinterfragen können. Andere Tests sind oft aufwendiger und beinhalten einen ganzen Fragenkatalog.
Nach Ansicht von Studienleiter Alex Mitchell könnte das Ergebnis der Studie dazu beitragen, dass Hausärzte die Alkoholprobleme ihrer Patienten leichter erkennen. Durch das Einstreuen zweier Fragen im Gespräch könne man so aufwendige Standardtests umgehen.
Alkohol ist ein Zellgift. Es ist ein Nervengift, und es gibt keine risikolose Menge, höchstens eine risikoarme. Alkohol ist krebsauslösend und hat Einfluss auf Herz-Kreislauf-Krankheiten. Er steht in Verbindung mit über 200 Krankheiten.
Denkt man zudem an soziale Folgen für Angehörige, an Gewalttaten unter Alkoholeinfluss, an ungeborene Kinder, die im Mutterleib mittrinken müssen, an Unfälle am Arbeitsplatz und die volkswirtschaftlichen Schäden in Milliarden-Höhe.
(cme/dpa,t-online )
Ausserdem sind die genannten zwei Fragen ein bisschen zu offensichtlich. Wer sich noch im Stadium der Selbstverleugnung befindet, wird diese niemals mit Ja beantworten. Ich mache mir um einige Menschen in meinem privaten Umfeld Sorgen, aber mit solchen Fragen würde ich diese nie und nimmer konfrontieren. Wäre schön, wenn hier Strategien genannt würden, die helfen, Personen im privaten Umfeld mit Bedacht darauf anzusprechen.