Das Wichtigste in Kürze:
Kiffen ist schädlich, da es die antivirale Wirkung des im weiblichen Hanf enthaltenen Cannabidiols (CBD) hemmt. CBD hingegen könnte eine neue Wunderwaffe werden im Kampf gegen Covid-19. Es braucht aber noch klinische Studien, wie ein 33-köpfiges US-Forscherteam betont.
Cannabidiol – die nicht-psychoaktive Cannabisverbindung, besser bekannt als CBD – ist ein starker Blocker der SARS-CoV-2-Replikation in menschlichen Zellen: Dies zeigen neue wissenschaftliche Erkenntnisse.
Sprich: CBD-Tropfen helfen gegen Covid-19.
Am Donnerstag haben Forscherinnen und Forscher der Universitäten von Chicago und Louisville im Fachmagazin «Science Advances» eine Studie dazu veröffentlicht. Sie ist Peer-Reviewed, wurde also vor der Publikation geprüft.
Das Online-Magazin Vice zitiert die Verfasser:
Vice zitiert die Hauptverfasserin der Studie:
Die Studie liefere starke Beweise dafür, dass man mit CBD die Übertragung behandeln und verlangsamen könne.
Es braucht aber noch klinische Studien. Dazu unten mehr.
Die Hauptautorin der Studie, Marsha Rosner, Professorin am Ben May Department for Cancer Research an der University of Chicago, und ihr Team behandelten menschliche Lungenzellen zwei Stunden lang mit CBD, bevor sie diese mit dem neuen Coronavirus (SARS-CoV-2) infizierten. Dann wurden die Lungenzellen 48 Stunden belassen und auf das Vorhandensein von Virus-Spike-Proteinen geprüft.
Unter der Leitung von Marsha Rosner fanden die US-Forschenden heraus, dass CBD die Replikation von Genen hemmt, die für das Wachstum und die Ausbreitung des Virus im ganzen Körper erforderlich sind. Sie führten laut Bericht die gleichen Tests an drei Virusvarianten durch und kamen dabei immer auf das gleiche Resultat.
Das Team von 33 Forschenden erhob zudem Real-World-Daten, indem es über 1200 US-Patientinnen und Patienten befragte, denen aus (anderen) medizinischen Gründen CBD verschrieben worden war. Es zeigte sich: Bei Menschen, die 100 Milligramm-pro-Milliliter CBD oral einnahmen, gab es viel seltener positive Covid-19-Tests als bei Kontrollgruppen mit ähnlichem medizinischem Hintergrund, die kein CBD einnahmen.
In der in der Fachzeitschrift «Science Advances» veröffentlichten Arbeit betont das 33-köpfige Forscherteam:
Rosner und ihr Team warnen davor, ihre wissenschaftlichen Ergebnisse mit dem Vorschlag zu verwechseln, «Freizeit-Cannabis» zur Behandlung von Covid-19 zu verwenden. THC könne die antivirale Wirkung von CBD hemmen, halten die Studienverfasser fest, und Rauchen sei schlecht für die Lunge. Ohne klinische Studien könnten sie den Menschen auch nicht empfehlen, CBD in einer Apotheke zu kaufen.
Es sei unmöglich zu wissen, welche CBD-Dosierung bei der Behandlung von Covid-19 am effektivsten sei, bis ihre Forschung in klinische Studien am Menschen übergehe.
In der kurzen Zusammenfassung der Studie («Abstract») bei science.org schreiben die Studienverfasser:
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirksamkeit von CBD gegen Covid-19 müssen also in kontrollierter medizinischer Anwendung bei Patientinnen und Patienten bestätigt werden, bevor die Fachleute eine Empfehlung abgeben.
Nein.
Professorin Roser sagt:
Die Forscher waren laut Vice bemüht, den Mechanismus zu identifizieren, durch den CBD die Infektion hemmte:
Ja. In dieser Deutlichkeit schon.
Die Studie kommt laut Vice nur eine Woche «nach einer ersten Enthüllung» von Forschenden der Oregon State University und der Oregon Health & Sciences University. Diese fanden gemäss dem früheren Bericht heraus, dass aus Cannabis-Pflanzen extrahierte Säuren die Infektion von Zellen durch SARS-CoV-2 in Labortests aufhalten können.
(dsc)
Snowy
Das Potenzial von Ölen, in der Medizin, in der Nahrungsmittelindustrie, Bekleidung, etc. ist einfach enorm!
Eine Schande, welche Möglichkeiten hier ausgelassen werden.
Saab93
Shrap.ch