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Wie ein Dorfpolizist zum ersten Massenmörder Skandinaviens wurde

Der schwedische Massenmörder Tore Hedin (1927–1952).
Der schwedische Massenmörder Tore Hedin (1927–1952).bild: wikimedia

Wie ein Dorfpolizist zum ersten Massenmörder Skandinaviens wurde

Tore Hedin tötete in den 50er-Jahren zehn Menschen. Den Mord an seinem ersten Opfer untersuchte der Ordnungshüter selbst.
04.08.2019, 16:0405.08.2019, 13:44
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Als der blonde Mann am 22. August 1952 in seinem grünen Renault davonfährt, hinterlässt er zwei Frauenleichen. Die 17 anderen Menschen, die sich im Haus befinden, sollten bald aufwachen vom dicken Rauch und der Hitze – und dann um ihr Leben schreien.

Tore Hedins Leben war bis dahin ein wenig beachtetes. Ein bäuerliches, so wie das vieler anderer im südlichsten Zipfel Schwedens, die alle geführt wurden in einem der winzigen Dörfer der Provinz Schonen (heute Skåne län) mit den rot und blau angestrichenen Holzhäusern, umgeben von Seen und Wäldern.

Seine Eltern besassen einen grossen Hof mit Kühen und Pferden. Und das Schwein fütterte man jeweils so auf, dass es zum Winter hin ganz fett war, um es dann zu schlachten. Tore war das einzige Kind der Hedins, ein braver kleiner Junge, ein bisschen schwächlich vielleicht, half er seinen Eltern jedoch, wo er nur konnte. Und weinte er doch einmal, gab's dafür eine Ohrfeige. Also wurde Tore still.

Die Kirche in Stora Harrie, wo Tore Hedin am 7. Januar 1927 geboren wurde.
Die Kirche in Stora Harrie, wo Tore Hedin am 7. Januar 1927 geboren wurde.bild: wikimedia

Zeit hatten die Eltern keine für ihn, sie mussten zusehen, dass ihnen die immer mager werdenden Pferde vor Hunger nicht wegstarben. Tore war immer allein, es gab keine anderen Kinder, die mit ihm spielten. Er war ein Einzelgänger. Ein Sonderling.

Mit 16 brach er ins Lagerhaus der Dorfbrauerei ein, um Hafer für die Pferde zu stehlen. Um seine Spuren zu verwischen, zündete er danach die Scheune an. Natürlich verdächtigte niemand den ruhigen und lieben Tore.

Schliesslich mussten seine Eltern den Hof verkaufen, sie zogen in ein kleineres Haus, wo keine Tiere mehr waren, dafür aber gedieh der mütterliche Gemüsegarten prächtig unter den helfenden Händen des Sohnes. Der Vater arbeitete fortan als Bauarbeiter – endlich war das Leben kein täglicher Kampf ums Überleben mehr.

Dann kam das Militär – und Tore stolzierte in seiner Uniform umher. Er liebte es, sie zu tragen. Er wollte ein richtiger Unteroffizier werden, doch seine schulischen Leistungen waren dafür zu gering.

Als er eines Tages im Kasernenhof ein schickes Auto entdeckte, konnte er nicht widerstehen, er musste es einfach «ausleihen». Es brachte ihm zehn Tage Arrest ein – und einen Eintrag ins Strafregister.

Tore Hedin während seiner militärischen Ausbildung.
Tore Hedin während seiner militärischen Ausbildung.bild: land.se

Dieser sollte ihn noch lange verfolgen, denn er verhinderte, dass er an der Polizeischule aufgenommen wurde. Dies aber war Tores grosser Traum. Dann könnte er eine Uniform tragen und Auto fahren. Er würde gutes Geld verdienen und respektiert sein.

Erstmal wurde er Busfahrer, ein Beruf, der vielleicht mit etwas weniger Autorität verbunden, aber doch immerhin in einem Gefährt und in Uniform auszuüben ist. Und man mochte ihn, Tore war stets freundlich und hilfsbereit zu seinen Passagieren.

1951 aber war endlich seine Chance gekommen: Die Nachwuchskräfte für jene schlecht bezahlten Posten auf dem Land fehlten – und so stellte man Tore als Hilfspolizisten in Tjörnarp ein.

600 Einwohner hatte der Ort damals, es ging ihm gut, da war eine Ziegelbrennerei, eine Mühle und ein paar Fabriken. Sogar eine eigene Schule stand im Dorf, es fehlte nur noch der Dorfpolizist.

Und der kam nun an. In seiner perfekt sitzenden Uniform klopfte er an die Türen der Leute, um die Steuern einzutreiben. Das war der unangenehme Teil seiner Arbeit. Doch Tore ging behutsam vor, er wusste aus eigener Erfahrung, was dieser Besuch für die Bauern bedeutete. Dass man sie damit von der Kante des Lebens stossen konnte, mitten hinein in die Verzweiflung, in der es nichts gab ausser jenem unerbittlich nagenden Hungergefühl.

Tore liess den Leuten Zeit, sie durften ihre Schulden in Raten abzahlen. Das vergassen sie ihm nicht. Und man respektiere ihn nicht zuletzt, weil er Abstinenzler war. Er rührte weder Alkohol noch Tabak an. Das galt etwas in Schweden.

Doch Tore war nur die Vertretung. Er war kein richtiger Polizist. Sein Lohn war schäbig, einen Neuwagen konnte er sich niemals leisten, also kaufte er alte Autos und richtete sie wieder her, aber im Grunde hatte er auch dafür nicht genug Geld.

Tore Hedins Führerschein, der 1944 in Kristianstad ausgestellt wurde.
Tore Hedins Führerschein, der 1944 in Kristianstad ausgestellt wurde.

Am 27. November war es so weit: Tjörnarp stimmte über die Zukunft seines Dorfpolizisten ab. Sollte man Tore Hedin behalten oder doch lieber gegen einen ausgebildeten Ordnungshüter tauschen?

Tore selbst nahm an der Veranstaltung nicht teil. Er fuhr zu Allan Nilsson, dem Müller – die beiden waren zum Pokern verabredet. Nilsson war der reichste Mann im Dorf und als Vorstand der Bauern-Gesellschaft hatte er an diesem Tag 5000 Kronen mit nach Hause gebracht. Geld, das er am nächsten Tag in die Sparkasse einzahlen wollte.

Tore wusste das, als er an jenem Abend sein Fahrrad an Nilssons Hauswand stellte. Auf dem Gepäckträger war ein Kanister Benzin, in seiner Aktentasche eine Axt.

Als die Leute um 23 Uhr die Versammlung verliessen, sahen sie das hell erleuchtete Haus vom Müller. Der reiche Sack konnte es sich wohl leisten, zu später Stunde alle Lampen im Haus brennen zu lassen, dachten sie.

Und als die Feuerwehr endlich kam, war es zu spät. Nilssons Haus stand in Flammen. Tore war der erste Polizist vor Ort. Er rannte zur Hintertür, schlug das Fenster der Tür auf, um diese dann mutig von innen zu öffnen, doch da steckte kein Schlüssel.

Erst nachdem das Feuer fast gänzlich gelöscht war, fand man den Müller. Er lag tot in seinem Bett. Und es waren nicht die Flammen, die ihm das angetan hatten.

Die Obduktion ergab, dass ihm mit einem Beil der Schädel zertrümmert worden war. Davor musste ihn jemand gefoltert und ihm danach Diesel in den Mund geschüttet haben.

Das Motiv schien schnell klar, die 5000 Kronen der Bauern-Gesellschaft und Nilssons teure Schweizer Armbanduhr fehlten. Nur die Grausamkeit des Mordes stand in dem verkohlten Raum wie ein höllisches, unbegreifliches Fragezeichen.

Und Tore Hedin schickte sich an, das Rätsel zu lösen. Mit beispiellosem Diensteifer erschien der Dorfpolizist in den kommenden Tagen an seinem eigenen Tatort und wühlte mit einem Stock nach Beweisen in der Asche.

Der schwedische Massenmörder Tore Hedin untersucht seinen eigenen Mord.
Der schwedische Massenmörder Tore Hedin untersucht seinen eigenen Mord.bild: wikimedia

Als die Journalisten des «Aftonbladet» ihn sahen, entschuldigten sie sich für ihr Erscheinen, sie dachten, die polizeilichen Ermittlungen seien bereits abgeschlossen. Doch Tore Hedin winkte ab. Ihm machte die Presse nichts aus, es war sogar gut, war sie da. So konnte er den Männern von der Zeitung von seinem heldenhaften Rettungsversuch erzählen. Natürlich liess er sich auch ablichten. Und als der alte Vater des Müllers und seine Schwester weinend vor den Überresten des Hauses standen und weinten, nahm er die Trauernden in seine tröstenden Arme und sagte:

«Die Polizei wird den Mörder schon finden. Er kann ja nicht weit weg sein!»
Tore Hedin

Tore Hedin stellte weitläufige Nachforschungen an. Ein Zeuge sagte aus, er habe am Abend des Mordes einen uniformierten Mann vor Nilssons Haus gesehen, gross und blond sei er gewesen – und er habe eine braune Aktentasche bei sich getragen.

Wer das wohl gewesen sein mochte? Ein Busfahrer? Oder doch ein Postbote? Damals trugen alle Staatsangestellten Uniformen und ihre Mützen waren bis auf das Schild kaum voneinander zu unterscheiden.

Dieser Umstand ergab allein in Tjörnarp ganze hundert Verdächtige. Und Tore Hedin verhörte sie alle. Nur sein Alibi überprüfte niemand. Er vermerkte in einem selbst angelegten Protokoll bloss, dass er um 21.45 Uhr zu Bett gegangen, und dann, von den Sirenen geweckt, ins Dorf gelaufen sei, um zu helfen.

Wer hatte den lebenslustigen Müller getötet? Ein ganzes Land versuchte, dieser im beschaulichen Südschweden so gewalttätig begangenen Tat einen sinnvollen Rahmen zu geben, in den Zeitungen las man die Worte «Mafia» und «Chicago».

Die Ermittlungen führten allesamt ins Leere, sodass man am Ende einen Hellseher zu Rate zog, der von sich behauptete, jeden Mörder der Welt sofort zu erkennen. Er verbrachte einen ganzen Tag mit Tore Hedin und liess sich alles von ihm zeigen, doch für dessen mörderischen Schwingungen schien er ganz und gar unempfänglich zu sein.

Das Medium Olof Jönsson hält die Waffe des Opfers Allan Nilsson in der Hand. Er behauptete, durch Berührung der Gegenstände des Opfers könne er dessen Mörder sehen. Er konnte es offensichtlich nicht,  ...
Das Medium Olof Jönsson hält die Waffe des Opfers Allan Nilsson in der Hand. Er behauptete, durch Berührung der Gegenstände des Opfers könne er dessen Mörder sehen. Er konnte es offensichtlich nicht, obwohl dieser die ganze Zeit direkt neben ihm stand.bild: tumblr/torehedin

Als sich die Aufregung um den Mord etwas gelegt hatte, kaufte Tore Hedin sein lang ersehntes Auto. Einen grünen Renault CV4, Baujahr 1948. Mit dem Rest des Raubgeldes erstand er eine kleine Hütte am Bosarpa-See (schwedisch Bosarpasjön).

Und es dauerte auch nicht lange, bis sich der 25-jährige Tore Hedin verliebte. Ihr Name war Ulla Östberg. Ihr Gesicht war hager, ihr Herz dafür umso üppiger, darin fanden vor allem die Senioren einen Platz, die sie im Altenheim in Hurva pflegte.

Ulla war wie Tore auf dem Land aufgewachsen, arm, so arm, dass ihre Eltern sie als kleines Kind an eine andere Familie abgaben. Auch sie wuchs auf, ohne dass ihr dabei jemand zusah.

Im März verlobten sich die beiden, Tore schien ihr ein liebevoller Mann. Doch als sie sich mit seinem grünen Renault auf eine kleine Reise begaben, lernte sie auch die andere Seite von ihm kennen. Er schlug sie, weil sie sah, dass er die Hotel-Handtücher in seinen Koffer gepackt hatte. Und er schlug sie, weil sie vor der Hochzeit nicht mit ihm schlafen wollte.

Tore Hedins Freundin und sein späteres Opfer Ulla Östberg.
Tore Hedins Freundin und sein späteres Opfer Ulla Östberg.bild: land.se

Das war kein Mann für Ulla. Sofort nach der Rückkehr trennte sie sich von Tore und schickte ihm den Ring zurück. Und auch Tjörnarp wollte nichts mehr von ihm wissen. Die Dorfbewohner ersetzten ihn durch einen sauber ausgebildeten Polizisten – nach allem, was er für sie getan hatte.

Noch in derselben Nacht fährt er nach Hurva. Er geht vor seiner Geliebten in die Knie, er will sie zurückgewinnen. Ulla weiss, dass Tore ein gefährlicher Mann ist. Sie fürchtet sich vor ihm, aber sie bleibt stark – und weist ihn noch einmal ab.

Dann rastet er aus. Schlägt sie so lange, bis sie zu Boden geht, setzt sich auf sie, legt ihr Handschellen an, stopft ihr ein Taschentuch in den Mund und vergewaltigt sie. Als er von ihr ablässt, ist es bereits Morgen.

Ulla zitterte noch immer, als sie ihrer Chefin Agnes Ludin erzählte, was in der Nacht vorgefallen war. Diese wollte, dass Ulla Anzeige erstattet, doch sie hatte viel zu viel Angst vor Tores Vergeltung. Er hatte sie mit einer Drohung verlassen. Wenn sie irgendjemandem davon erzähle, habe er Mittel und Wege, sie zum Schweigen zu bringen.

Agnes rief den Dorfpolizisten von Hurva an, der wiederum die Landespolizeizentrale in Malmö über Tore Hedins Gewaltverbrechen in Kenntnis setzte. Bereits am nächsten Abend klopfte Tores Chef an die Tür der kleinen Hütte am Bosarpa-See und verlangte Dienstpistole und Ausweis seines Angestellten.

Tore hatte damit gerechnet. Sein Koffer war bereits gepackt. Nun legte er ihn auf den Rücksitz seines grünen Renaults und fuhr davon.

Tore Hedins grüner Renault CV4, Baujahr 1948.
Tore Hedins grüner Renault CV4, Baujahr 1948.bild: diply

Und vielleicht wäre alles anders gekommen, wären die zwei Dorfpolizisten, die sich zu Ullas Schutz vor dem Altenheim aufgestellt hatten, nicht von der Zentrale zu «wichtigeren Aufgaben» gerufen worden.

Wahrscheinlich hätten die zwei Frauen Tore auch gehört, wären da nicht die Schlaftabletten gewesen. So aber konnte er in jener Nacht des 22. August 1952 unbemerkt das Fenster zu Agnes' Zimmer einschlagen. Ulla schlief direkt unter dem Fenster. Tore Hedin zerteilte ihren Schädel mit zwei Axthieben und ging dann zu Agnes hinüber. Als er mit ihr fertig war, war ihr Kopf fast ganz vom Körper abgetrennt.

Anschliessend übergoss er die Leichen mit Benzin und bedachte auch die Treppe zum ersten Stock damit. Sie führte zu den Schlafzimmern der 17 alten Leute. Er zündete das Feuer, verschloss die Türen hinter sich und warf den Schlüssel ins Gebüsch.

Er wartete noch eine Weile vor dem Haus, bis er die Flammen hinter den Fenstern aufsteigen sah. Dann startete er den Motor.

Das Nachthemd einer Seniorin fing Feuer, ihre Schreie waren so entsetzlich, dass sie die Nachbarn niemals wieder vergassen. Sie eilten herbei, um die Leute aus den Flammen zu retten. Ein hundertjähriger Mann wurde auf einer Trage aus dem Fenster gehoben. Für vier Menschen kam jede Hilfe zu spät. Sie starben in Tores Feuersbrunst, eine Bewohnerin des Altenheims erlag einen Tag später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.

Insgesamt tötete Tore Hedin in jener Nacht acht Menschen. Mit der Axt spaltete er nicht nur die Schädel seiner Geliebten und deren Chefin, sondern auch diejenigen seiner Eltern.

Auch seine Eltern tötete Tore Hedin mit seiner Axt im Schlaf, erst seine Mutter, dann den Vater. Anschliessend zündete er das Haus an, das auf dem Bild zu sehen ist. Das Bild zeigt das niedergebrannte ...
Auch seine Eltern tötete Tore Hedin mit seiner Axt im Schlaf, erst seine Mutter, dann den Vater. Anschliessend zündete er das Haus an, das auf dem Bild zu sehen ist. Das Bild zeigt das niedergebrannte Elternhaus ausserhalb von Kävlinge, davor die Mordkommission.bild: land.se

Nur wenige Stunden später fand man sein Auto am Ufer des Bosarpa-Sees. Auf dem Wasser schaukelte ein herrenloses Boot und gleich darunter fand man schliesslich Tores Leiche. Er hatte sich schwere Steine an den Körper gebunden und sich von ihnen auf den Grund ziehen lassen.

Im grünen Renault fand man einen Abschiedsbrief. In steiler Schönschrift hatte Tore Hedin darin seine Verbrechen gestanden. In seinen Sätzen fehlen immer mal wieder die Kommas und eigentlich überall der Sinn. Selbst wenn dieser Mann mit seinen Zeilen versuchte, sich und seine Taten zu erklären, so muss die Ursache seines grausamen Treibens, sein düsterer Antrieb doch für immer im Dunkeln bleiben.

Das Telefon klingelt, die Polizei macht sich auf den Weg und sucht nach mir, aber mich findet ihr nicht. Aber mein verlassenes Auto habt ihr gefunden, und das ist ja auch etwas, und wenn ihr das Rätsel lösen wollt, dann sollt ihr auf jeden Fall im Wasser nachschauen, falls ihr glaubt, dass ich dort bin. Ja, meine Freunde, warum das alles, wirken kann wie die Tat eines Verrückten und es kann sein, dass es das ja auch ist so wie man sich selbst kennt und andere da sieht man heute rot und morgen tot und man weiss nie wann es an der Zeit ist alles reinzulassen.

Ja, nun will ich nur ganz kurz sagen was ich getan habe und warum ihr mit den Lügen gegenüber der Allgemeinheit aufhören müsst. Ja, im September 1943 habe ich die Gustafshill-Brauerei angezündet weil ich Hafer für die Pferde stehlen wollte weil die hungerten und damit man das nicht merkt habe ich ein Streichholz ins Stroh geworfen bevor ich ging und dann passierte das, was passierte.

Im Herbst 1946 habe ich einen MCL150 geklaut und sass im Arrest.

Im November 1951, genauer gesagt am 28. um 2.30 Uhr ermordete ich den Müller John Folke Allan Nilsson in Tjörnarp und zündete sein Haus an. Der Grund war dass ich Geld brauchte und ich bekam in diesem Zusammenhang 4,369 Kronen.

Und das letzte ist passiert weil ich von der Frau die mir alles bedeutet betrogen worden bin. Sie hat mich verraten und ich belohne Verrat auf diese Art.

Am 21. August um 24 Uhr habe ich meinen Vater und meine Mutter getötet und sie angezündet. Dann fuhr ich zu dem verräterischen Mädchen in Hurva und kam um 0.30 Uhr an. Dann habe ich mich umgeschaut und tötete sie und ihre Chefin um 1.30 Uhr und zündete sie um 2.00 Uhr an. Da hatte ich ein bisschen Benzin hin gekippt. Ja, nun höre ich auf und ich hoffe, dass ihr alles herausbekommt.

Mein letzter Wille ist, dass das, was ich besitze an meine beiden besten Freunde gegeben wird. Sie sind die besten Freunde die ich je gehabt habe, und die brauchen das mehr als ich jetzt.

In der Hoffnung, dass die Presse diese Fakten bekommt, höre ich jetzt auf und ich bedauere, dass ich nie Detektiv geworden bin, denn ich hätte viele nicht aufgeklärte Mysterien lösen können. Ohne dass ich angeben will, kann ich sagen, dass ich das gekonnt hätte.

Ja, jetzt ist es 4 Uhr am 22. August 1952 und ich beende mein trauriges Lben in der Hoffnung dass man mich versteht und dass mir die vergeben, die dazu Lust und Möglichkeit haben.

Froh, ruhig und bereit geh ich jetzt in den Tod, weil nun alles erreicht ist.

Tore Hedin, Mörder, Adresse unbekannt

PS: Meine Eltern habe ich getötet, damit sie wegen mir nicht leiden müssen.

Tore Hedins Leiche wird nach seinem Selbstmord von Polizeikräften aus dem See gezogen.
Tore Hedins Leiche wird nach seinem Selbstmord von Polizeikräften aus dem See gezogen.bild: wikimedia

Die Namen besagter Freunde wurden nie bekannt gegeben. Tore Hedins Besitz wurde versteigert. Niemand von seiner Familie wollte etwas mit ihm zu tun haben und so kam es, dass sein Körper 21 Jahre lang im Anatomischen Institut der Universität Lund herumlag, wo er den Medizinstudenten als Anschauungsmaterial diente.

Am 6. Dezember 1973 wurde Tore Hedins Leiche eingeäschert und auf einem Friedhof in Lund beigesetzt. Einen Grabstein bekam er nicht.

Quellenangabe:
Die im Artikel gemachten Angaben stützen sich auf Ingrid Raagaraards Darstellung von Tore Hedin im Buch «Oslo Utøya und andere authentische Kriminalfälle aus Skandinavien». Die Autorin ist freie Journalistin.

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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luckypunter
04.08.2019 17:10registriert Oktober 2015
Werbung perfekt platziert😂
Wie ein Dorfpolizist zum ersten Massenmörder Skandinaviens wurde
Werbung perfekt platziert😂
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Psychonaut1934
04.08.2019 17:46registriert März 2015
Spannender Artikel. Besten Dank! Bitte mehr davon.
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Amateurschreiber
04.08.2019 22:34registriert August 2018
Kann sein, dass ich zuviele Filme gesehen habe. Aber bei dem Bild mit dem Hellseher dachte ich gleich: Wenn der Mörder ein hochintelligenter Soziopath gewesen wäre, hätte er wohl eine riesen Gaudi bei der Szene gehabt. Der Hellseher hätte an diversen Gegenständen Schwingungen gespürt oder gar Botschaften aus dem Jenseits empfangen und der Mörder steht gleich neben ihm und hat Mühe ernst zu bleiben.
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