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Chemie-Nobelpreisträgerin muss wissenschaftliche Publikation zurückziehen

Nobel chemistry winner Frances Arnold poses for a photo at California Institute of Technology in Pasadena, Calif., Wednesday, Oct. 3, 2018. Arnold of Caltech was awarded half of the 9-million-kronor ( ...
«Habe meinen Job nicht gut gemacht»: Nobelpreisträgerin Frances Arnold hat sich entschuldigt.Bild: AP/AP

«Ergebnisse nicht reproduzierbar» –Chemie-Nobelpreisträgerin zieht Fachpublikation zurück

05.01.2020, 15:3205.01.2020, 15:49
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Die Chemie-Nobelpreisträgerin Frances Arnold hat eine in «Science» veröffentlichte Studie zu modifizierten Enzymen zurückgezogen. «Die Ergebnisse waren nicht reproduzierbar», schrieb Arnold, die am California Institute of Technology in Pasadena forscht, auf Twitter.

«Ich entschuldige mich bei allen.» Sie sei nach eigenen Angaben recht beschäftigt gewesen, als das Paper beim Fachjournal eingereicht worden sei. «Ich habe meinen Job nicht gut gemacht.»

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In der Studie ging es um modifizierte Enzyme, die bestimmte chemische Reaktionen beschleunigen sollen. Nach intensiver Prüfung des Laborbuchs des Erstautors der Studie sei aufgefallen, dass bestimmte Einträge und Rohdaten für entscheidende Experimente gefehlt hätten, schreibt das renommierte Fachblatt «Science» in einer Begründung für die Rückziehung. Arnold war nicht Erstautorin der Publikation, hatte sie aber verantwortlich betreut.

Die 63-jährige Frances Arnold bekam 2018 zusammen mit zwei weiteren Forschern den Nobelpreis für Chemie. Sie hatte ein Verfahren entwickelt, das heute als Gerichtete Evolution bezeichnet wird. Darunter versteht man die absichtliche Veränderung von Molekülen wie Eiweissen oder DNA mit dem Ziel, deren Eigenschaften für bestimmte Zwecke zu optimieren. Die Amerikanerin forscht am California Institute of Technology. (cbe/sda/dpa)

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Schweizer Nobelpreisträger
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Schweizer Nobelpreisträger
Jacques Dubochet erhielt 2017 den Nobelpreis für Chemie. Der Romand – er war jahrelang an der Universität Lausanne als Professor aktiv – wurde gemeinsam mit dem Deutsch-Amerikaner Joachim Frank und dem Briten Richard Henderson für eine neuartige Mikroskop-Technologie geehrt, mit der Moleküle dreidimensional beobachtet werden können, ohne sie dabei zu verändern.
quelle: epa/keystone / jean-christophe bott
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7 Kommentare
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Phrosch
05.01.2020 16:37registriert Dezember 2015
Wow, Hut ab! Wäre schön, wenn es Schule macht, zu eigenen Fehlern zu stehen.
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P. Meier
05.01.2020 16:01registriert März 2017
Ungeschickt, aber durch die klare Erklärung und den offiziellen Rückzug des Artikels nicht mehr so gravierend.
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Joe Smith
05.01.2020 19:46registriert November 2017
So funktioniert eben Naturwissenschaft. Insofern: Keine Meldung wert, courant normal.
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