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Über die (Un-)Sichtbarkeit von Reichtum

Lawrence Alma-Tademas Gemälde «Die Rosen des Heliogabalus», 1888. Einer Überlieferung zufolge hat jener römische Kaiser (204–222) bei einem seiner Gelage so viele Blüten auf seine Gäste regnen lassen, dass einige darunter erstickt seien.Bild: wikimedia

Neureicher Protz versus Schatten-Vermögen: Über die (Un-)Sichtbarkeit von Reichtum

Was herauskommt, wenn eine Wirtschaftssoziologin, ein Literaturprofessor und eine Mittelalterarchäologin über die (Un-)Sichtbarkeit von Reichtum diskutieren.
17.06.2019, 19:4218.06.2019, 12:21
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F. Scott Fitzgerald: «Die Superreichen sind anders als du und ich.»
Ernest Hemingway: «Ja, sie haben mehr Geld.»

Dieser Autoren-Dialog hat so niemals stattgefunden, berühmt geworden ist er trotzdem. In Fitzgeralds Kurzgeschichte «The Rich Boy» (1926) stehen allerdings die Zeilen:

«Lass mich dir von den Superreichen erzählen. Sie sind anders als du und ich. Sie besitzen und geniessen früh, und das macht etwas mit ihnen, macht sie weich da, wo wir hart, und zynisch da, wo wir vertrauensselig sind. Es verändert sie auf eine Weise, die sehr schwer zu verstehen ist – es sei denn, man wurde selbst reich geboren.»

Leonardo Dicaprio als «The Great Gatsby» (2013) in der Verfilmung von Francis Scott Fitzgeralds gleichnamigem Roman aus dem Jahr 1925.
Leonardo Dicaprio als «The Great Gatsby» (2013) in der Verfilmung von Francis Scott Fitzgeralds gleichnamigem Roman aus dem Jahr 1925.

Um sie dennoch zu verstehen, dieses eine Prozent an der Spitze der globalen Vermögenspyramide, das 50 Prozent des Weltreichtums besitzt, hat sich die US-amerikanische Wirtschaftssoziologin Brooke Harrington an die Vermögensverwalter dieser exklusiven Schicht herangetraut. Acht Jahre lang hat sie jenen undurchsichtigen Berufsstand studiert.

Herausgekommen ist «Capital Without Borders» (2016), ein Buch, in dem Harrington dem Geld in die traditionellen amerikanischen und europäischen Finanzzentren ebenso folgt wie in die aufstrebenden Steueroasen Afrikas, Asiens und des Südpazifiks. Und 65 Vermögensverwalter interviewt. Die Menschen, die dafür sorgen, dass das eine Prozent der Superreichen auch reich bleibt. Sie wissen, wie man die Milliarden ihrer Klienten mittels Offshore-Banken, Briefkastenfirmen und Trusts nicht nur am Staat vorbei schmuggelt, sondern auch vor allen möglichen rechtlichen Verpflichtungen schützt.

5. Schweizerische Geschichtstage
Die Podiumsdiskussion zur Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit von Reichtum fand im Rahmen der Schweizerischen Geschichtstage statt, die dieses Jahr vom 5. bis 7. Juni in Zürich abgehalten wurden.
Die Teilnehmer waren:
Brooke Harrington (Darthmouth College), Soziologin mit den Forschungsschwerpunkten Ökonomie- und Organisationssoziologie
Alexander Honold (Universität Basel), Professor für neuere deutsche Literatur
Carola Jäggi (Universität Zürich), Mittelalterarchäologin, die zu Spätantike und Mittelalter forscht.
Geleitet wurde die Diskussion von Monika Dommann (Universität Zürich), Professorin für Geschichte der Neuzeit.

An die Superreichen selbst komme man nicht ran, sagt die Soziologin. Denn die meisten Milliardäre seien im Gegensatz zu Trump keine Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie wollen das Gegenteil davon sein – sie wollen die totale Unsichtbarkeit. Und ihre Vermögensverwalter machen dies möglich. Das funktioniert aber nur, wenn dieser alles über seinen Klienten weiss. Und mit alles ist auch alles gemeint.

James, ein in London ansässiger Vermögensverwalter, verriet Harrington, dass Leute in seinem Beruf nicht allein aufgrund ihrer technischen Eignung angestellt würden, nicht nur ihr juristisches und buchhalterisches Wissen, ihre Börsenschlauheit oder ihr beinah alchemistisches Talent in Sachen Steuerpolitik zähle, sondern ebenso ihre Fähigkeit, unbeeindruckt zu bleiben von Skandalen, eine gewisse Abgedroschenheit. Denn dieser Person müssen die Superreichen alles anvertrauen können. «Die lesbischen Abenteuer der Mutter, die Drogenabhängigkeit des Bruders», alles eben. Denn alles kann stets zur Bedrohung werden. Und genauso scheinen sich die Superreichen zu fühlen, bedroht.

Der auf der britischen Kanalinsel Guernsey arbeitende Vermögensberater Robert sagt, dass der grosse Nachteil am Reichsein wohl der sei, dass es misstrauisch macht. Die Superreichen würden sich deshalb gänzlich abschotten, weil sie der festen Überzeugung seien, dass alle sie bloss ausnutzen wollen – nicht nur Fremde, auch die Regierung, selbst die eigenen Familienmitglieder. Mark, ein anderer, in Dubai tätiger Vermögensberater, drückt es so aus:

Die Leute wollen die Superreichen hintergehen, betrügen, erpressen, ausrauben, entführen.»
Mark in Brooke Harringtons «Capital Without Borders»

Und es sei nicht die Paranoia, die sie so werden lasse, sondern die Erfahrung. Man kann also vielleicht sagen, dass der Reichtum von seinem Besitzer verinnerlicht wird. Er wird Teil seiner Persönlichkeit und macht ihn «zynisch, wo wir vertrauensselig sind», wie Fitzgerald schrieb.

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bild: tumblr

Auf eine gewisse Weise sind jene von Harrington beschriebenen Superreichen die zynischen Zwillinge von Papierlosen, von Flüchtlingen. Sie seien willentlich Staatenlose, sagt Harrington. Steuerlich betrachtet seien viele von ihnen obdachlos, obwohl sie mehrere Residenzen besitzen. Denn keinen festen Wohnsitz zu haben, bringe ihnen grosse rechtliche und finanzielle Vorteile.

Während eine solche Lebenssituation einen Flüchtling aber erheblich in seiner Selbstbestimmung einschränkt, verleiht sie dem Superreichen eine fast schon absolute Freiheit, eine, die sich nicht mehr länger im Rahmen staatlich oder global festgelegter Regeln bewegt. Sie nehmen sich aus den gemeinen Kategorien heraus, die die Welt der Normalsterblichen ordnen. Sie gehören nicht mehr länger einer Nation an, sie seien «ein ziemlich globaler Haufen», so erzählt der auf den Cayman Islands vermögensverwaltende Neal, «sie haben viel mehr miteinander gemeinsam als mit den Menschen aus ihrem Land.» Und die in der Schweiz ansässige Erika gibt ihrem Kollegen recht:

«Alle wohlhabenden Familien sind im Grunde gleich.»
Erika in Brooke Harringtons «Capital Without Borders»

Sie formen also ihre eigene Geheimgesellschaft. Eine Gated Community, die sich den wahren Luxus gönnt – Privatsphäre. Superreiche bewegen sich unsichtbar durch eine ansonsten überwachte Welt.

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bild: tumbr

Die grenzenlose Freiheit, die ihnen ihr ganzes Geld und ihre Zeit beschere, mache sie unmoralisch, sagt der in Genf tätige Bruce: «Einer meiner Klienten sagte mir, ich solle meine Frau nicht auf eine Reise nach Monaco mitnehmen, es sei denn, ich wolle sehen, wie sie von 10 Männern angegraben wird. Der lokale Sport, meinte er, bestehe darin, die Frauen anderer Männer abzuschleppen.»

Der Sport, auf den sich auch Oscar Wildes Figur des Dorian Gray («The Picture of Dorian Gray», 1890) prächtig verstand. Wahllos die verheirateten Frauen der Oberschicht verführend, schwankt er gelangweilt durch das spätviktorianische England. Er ist ein Abkömmling des Fin de Siècle, ein dekadenter Jüngling ohne moralische Bedenken. Wie Goethes Faust werden ihm alle Wünsche erfüllt, wie dieser strebt er nach dem Übermenschlichen. Aber statt Erkenntnis verlangt er nach unvergänglicher Schönheit, nach ewiger Jugend. Und er bekommt sie auch. Sein Porträt altert statt seiner, es nimmt die ganzen Spuren seines sündig grausamen Lebens auf, während er stets jung und makellos schön bleibt.

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bild: pinterest

Dorian Gray ist nicht die einzige reiche Figur der Literatur, der etwas Dämonisches anhaftet. Oft scheinen sie mit dem Teufel im Bunde zu stehen, und man wisse im Grunde nie, wie sie überhaupt zu ihrem Vermögen gekommen sind, sagt Alexander Honold, Professor für neuere deutsche Literatur an der Universität Basel. Manchmal sei es durch einen Schatz wie im «Nibelungenlied» (zu Beginn des 13. Jahrhunderts), manchmal aber komme der Reiche einfach aus einem fernen Land, werde also auf irgendeine Weise exotisiert. Im 17. Jahrhundert sei dies natürlich der Holländer gewesen. Für die Niederlande brach damals «de Gouden Eeuw» an, sie waren die Herren Europas, sie beherrschten die See, den Handel und die Kunst.

Dies schlug sich in Figuren wie «Der fliegende Holländer» (1843) von Wagner nieder, der in seiner Oper die Sage des niederländischen Kapitäns Bernard Fokke verarbeitete, der dazu verflucht ist, für immer mit seinem Geisterschiff auf den Weltmeeren zu kreuzen. Und wehe dem, der jenem zerzausten Gefährt mit seinen blutroten Segeln begegnete!

Auch in Wilhelm Hauffs Märchen «Das kalte Herz» (1827) übernimmt ein Holländer den Part des Bösen. Der riesenhafte Holländermichel, der im Schwarzwald bei Sturmnächten sein Unwesen treibt. Für einen nicht versiegenden Geldfluss muss man nur sein Herz hergeben und bekommt dafür ein steinernes in die Brust gepflanzt. Kohlenmunk-Peter tut es. Er will angesehen und reich sein. Doch als er merkt, dass er mit seinem kalten Herzen nichts mehr fühlt, dass er nicht mehr lachen und nicht mehr weinen kann, fordert er vom Holländermichel sein Herz zurück. Der Waldgeist aber verweigert ihm seinen Wunsch; er werde es erst nach seinem Tode wiederbekommen. Dann zeigt er Peter seine Sammlung – er war nicht der Einzige, der auf den teuflischen Handel des Holländermichels eingegangen war. Da standen aufgereiht die Herzen vieler anderer Schwarzwald-Persönlichkeiten.

Peter in der Hand des Holländermichels.
Peter in der Hand des Holländermichels.bild: wikimedia

Es ist ein böser Reichtum, der hier in den Schwarzwald eingreift. Der Reichtum des holländischen Kolonialismus, das ungebremste Gewinnstreben von Handelskapital, das die traditionellen Strukturen jenes deutschen Mittelgebirges zerschlägt.

Im 19. Jahrhundert werde dann der Holländer vom Amerikaner ersetzt, sagt Honold. In Thomas Manns «Königliche Hoheit» (1909) könne man die für die Zeit typische antikapitalistische Haltung gegenüber den USA sehr schön herauslesen.

Hier zieht der amerikanische Stahlmagnat Samuel Spoelmann mitsamt seiner bedenklich dekadenten Entourage ins finanzbedürftige deutsche Städtchen Grimmburg ein, das vom reformdurstigen und krummhändigen Prinzen, der Königlichen Hoheit Klaus Heinrich, regiert wird. Mit dem Milliardären reist seine Tochter Imma, die wilde Pferderennen mag, und die wahnsinnige Gräfin Löwenjoul, die gern wirres Zeug von zuchtlosen Feldweibelsgattinnen redet, die sich nachts in ihr Zimmer schleichen und ihr die Brust zerkratzten. Und neben diesen exzentrischen Personen ist da noch ein hysterisches Hündchen, ein Collie, der auf den Namen Perceval hört.

In jener zur Schau getragenen Extravaganz wird der Reichtum sichtbar. Allerdings ist er nicht immer so leicht zu interpretieren.

Da ist zum Beispiel die Basilika San Salvatore in Spoleto, mit der sich die Mittelalterarchäologin Carola Jäggi beschäftigt hat. Jahrelang sei die Kirche munter zwischen dem 4. und dem 12. Jahrhundert hin- und hergeschoben worden, weil sie so schwierig einzuordnen sei mit ihrem verwirrlichen Stilmix.

Die Fassade der Basilika San Salvatore in Spoleto mit ihren bunt gemischten Säulenelementen.
Die Fassade der Basilika San Salvatore in Spoleto mit ihren bunt gemischten Säulenelementen.bild: wikimedia

Inzwischen habe man sie ins 6. bis 8. Jahrhundert datiert. In die Zeit der Langobarden, die ihr frühmittelalterliches germanisches Königreich auf italienischem Boden gründeten, bis es 774 ans Frankenreich unter Karl dem Grossen fiel.

Als die Langobarden an die Macht kamen, griffen sie gierig auf die Römer zurück. Sie schmückten sich mit ihren Titeln, ihren Namen und sie übernahmen auch ihre Traditionen, sodass bereits im 8. Jahrhundert die langobardische Sprache, die Kleidung und Haartracht gänzlich verschwunden war.

Sie waren «Homines Novi», Emporkömmlinge, wie man sie im alten Rom einst verächtlich nannte. Keine Männer aus der alten Nobilität, sondern solche aus unbedeutenden Plebejerfamilien, die sich erdreisteten, die politische Karriereleiter zu erklimmen, ohne das Geburtsrecht auf Macht zu geniessen.

Solch einen römischen Aufsteiger beschrieb der Senator Petronius in seinem «Gastmahl des Trimalchio» (Episode aus dem «Satyricon», zwischen 60 und 65 n. Chr.). Trimalchio ist ein ehemaliger Sklave, ein Freigelassener, der in seinem Versuch, die noblen Herren zu imitieren, kläglich scheitert. Er glänzt vor seinen Gästen mit seiner Halbbildung, vulgärlateinischer Gossensprache und einem ins Bodenlose ausufernden Darbietungsprogramm, das in seiner monumental primitiven Geschmacklosigkeit wohl für alle Zeiten unübertroffen bleiben dürfte.

In diesem kompensationsstrategischen Sinne nun liest die Mittelalterarchäologin auch die Basilika San Salvatore. Die bislang in Holzhütten hausenden Langobarden entdecken den römischen Stein und überladen in ihrem dekorativen Nachahmungseifer sofort die ganze Fassade mit sinnlos aneinandergereihten antiken Elementen und Motiven.

«Was wir hier sehen, ist ein Zuviel an Zitaten.»
Carola Jäggi, Mittelalterarchäologin

Überspitzt gesagt war den Langobarden die Basilika in Spoleto ungefähr das, was heute die amerikanischen Villen für ihre neureichen Besitzer sind.

Fasziniert und zugleich angeekelt betrachten wir jene eklektischen Herrschaftshäuser, an denen alles nach Ausgleichsbemühung schreit – «Schau her!», ruft der mit drallen Putten übersäte barocke Prunkbalkon, «ich täusche gekonnt über meine eigene Geschichtslosigkeit hinweg, auf mir hätte quasi die nach Romeo lechzende Julia stehen können!». «Nein, guck mich an», lenkt nun der ionisch-dorisch-korinthische Portikus die Aufmerksamkeit wenig subtil auf sich, «Wäre Rom in Amerika, hätten Cicero, Zeus, Cäsar und Frodo mich allesamt durchwandelt!»

Verfügten die Elemente an einem solchen Haus über Fäuste, sie hätten sich längst gegenseitig bewusstlos geschlagen.

Die «Kessler Mansion»: So hässlich, dass es sogar unter den Reichen keiner kaufen mag.
Die «Kessler Mansion»: So hässlich, dass es sogar unter den Reichen keiner kaufen mag. bild: via news/bearbeitung watson

Was aber bezweckt eine solche langobardische oder neureich-amerikanische Fassade? Ist es die plumpe Demonstration von Reichtum? Von Macht? Oder vielmehr der Versuch, diese zu legitimieren? Schliesslich gründet der Einfluss ihrer Bauherren nicht auf einer altehrwürdigen Dynastie, sondern wurde in der eigenen Lebenszeit und mit eigenen Händen erworben.

Mit Sicherheit lassen sich solche Fragen nicht beantworten. Ja, es sei noch nicht einmal sicher, ob die Lesart einer «visualisierten Kompensationsstrategie» überhaupt auf die Basilika San Salvatore zutreffe. In der ungewissen Welt der Vergangenheit arbeitet Jäggi mit Analogien. «Als Archäologin versuche ich, den materiellen Befund in eine Geschichte zu transformieren, eine konkrete Lebenswelt zu entwerfen», sagt sie.

Unermesslicher Reichtum wird gern als böse identifiziert, er wirkt zerstörerisch auf die Menschen um ihn herum, er verführt sie. Stets scheint er unsauber erworben – durch einen geraubten Schatz, einen Deal mit dem Teufel oder durch cleveres Offshore-Herumschieben dem staatlichen Zugriff entzogen.

Jener versteckte Reichtum aber ist unsichtbar für uns. Damit wird nicht in der Öffentlichkeit geprotzt. Es ist der Reichtum dieses einen reichsten Prozents der Welt, von dem die Wirtschaftssoziologin Harrington spricht. Wir kennen ihre Namen nicht – ausser sie rutschen durch ein Datenleck wie 2016 in Form der Panama Papers. Kein Museum, keine Bibliothek und kein Hochhaus ist nach ihnen benannt.

Was aber wollen sie mit ihren Abermilliarden erreichen? Wonach verlangen die Superreichen? «Nach Unsterblichkeit», sagt Harrington.

«Der Jungbrunnen» (1546) von Lucas Cranach dem Älteren.
«Der Jungbrunnen» (1546) von Lucas Cranach dem Älteren.bild: wikimedia

Aber nicht mit ihren Namen, ihren Taten oder mit einem Werk, wie einst der römische Dichter Ovid, der sich ziemlich sicher war, durch alle Jahrhunderte hindurch im Ruhm fortleben zu können. Denn sein Gedicht werde nicht «Iuppiters Zorn, nicht Feuer, nicht Eisen, nicht das nagende Alter vernichten können.»

Der Wunsch nach Unsterblichkeit scheint bei den Reichen weniger eine poetische Metamorphose als vielmehr profan körperlicher Natur zu sein. Anthropologisch gesehen würden sie danach streben, die Zufälligkeiten aus ihrem Leben zu radieren, sagt Honold. Die Geburt und der Tod seien die unverrückbaren Anfangs- und Endpunkte eines jeden Menschen – und die Reichen wollten sie dorthin setzen, wo sie sie haben wollen.

Wenn man alles haben und alles kontrollieren kann, übt vielleicht allein das Übermenschliche noch einen Reiz aus.

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Toerpe Zwerg
17.06.2019 20:30registriert Februar 2014
Klasse Text.
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m:k:
17.06.2019 20:36registriert Mai 2014
Einmal mehr ein interessantes Thema gewählt und toll geschrieben. Immer ein Highlight auf Watson!
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Überdimensionierte Riesenshrimps aka Reaper
17.06.2019 20:08registriert Juni 2016
Zuoberst in der Pyramide steht also die Selbstverherrlichung, noch über der Selbstverwirklichung?
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