WM 2014
Gesellschaft & Politik

São Paulos Metro-Angestellte setzen ihren Streik vorerst aus – um ihn vielleicht zum Beginn der WM wieder aufzunehmen

Kurz vor Beginn der WM

São Paulos Metro-Angestellte setzen ihren Streik vorerst aus – um ihn vielleicht zum Beginn der WM wieder aufzunehmen

10.06.2014, 04:4810.06.2014, 09:13
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Momentan ein alltägliches Bild: Überfüllte Metrostationen mit Pendlern, die auf Ersatzbusse umsteigen müssen.
Momentan ein alltägliches Bild: Überfüllte Metrostationen mit Pendlern, die auf Ersatzbusse umsteigen müssen.Bild: Getty Images South America

Drei Tage vor dem Beginn der Fussballweltmeisterschaft in Brasilien haben die Angestellten der U-Bahn in São Paulo am Montag nun doch für eine vorläufige Aussetzung ihres Streiks gestimmt. Schon am Mittwoch wollen sie aber über einen neuen Streik entscheiden. 

Dann solle über einen möglichen neuen Ausstand zum WM-Auftakt am Donnerstag entschieden werden, teilte Gewerkschaftschef Aatino Melo dos Prazeres mit. Als «Hauptforderung» nannte er die Wiedereinstellung von 42 Angestellten, die wegen ihrer Beteiligung an dem vor fünf Tagen begonnenen Arbeitskampf entlassen worden waren. 

Zuvor war am Montagabend ein Treffen zwischen Gewerkschafter und Vertretern der Millionenmetropole ergebnislos verlaufen. Darauf war befürchtet worden, dass der Streik, den ein Gericht für illegal erklärt hatte, am Dienstag in einen sechsten Tag gehen könnte. 

Rekordstaus in der Millionenstadt

Der Ausstand führte in den vergangenen Tagen zu Rekordstaus in São Paulo. Die Streikenden lehnten zuletzt angebotene Lohnerhöhungen von 8,7 Prozent ab. Sie wollen mindestens 12,2 Prozent. Am Sonntag erklärte ein Gericht den Streik für illegal und drohte der Gewerkschaft mit Strafzahlungen. 

In der 20-Millionen-Einwohner-Stadt findet am Donnerstag das Eröffnungsspiel zur Fussball-WM zwischen dem Gastgeber Brasilien und Kroatien statt. Auf die U-Bahn sind täglich 4,5 Millionen Menschen angewiesen

Zum Eröffnungsspiel der Fussball-WM werden etwa 60'000 Fans erwartet – sowie die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff und etwa ein Dutzend weitere Staats- und Regierungschefs. Am Sonntag rief Rousseff ihre Landsleute angesichts des Streiks und der Proteste gegen soziale Missstände im Land zur Ruhe auf. (rey/sda/reu/afp) 

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