Holland ist gut, aber gut genug um Weltmeister zu werden? Nicht viele hätten vor der WM ihr Geld auf Holland gesetzt. Auch die Wettbüros, unter anderem Europas grösste Online-Tippseite bwin.com, sahen nur minime Chancen für einen Sieg der Niederländer. Denn für den Wettanbieter war klar: wird Brasilien Weltmeister, sollen die Zocker am wenigsten abkassieren (Quote 4). Dies hat sich bis heute zwar kaum geändert (Quote 3.75), aber die Konkurrenz hat teils mächtig zugelegt.
Das Teilnehmerfeld schrumpfte in den letzten 25 Tagen von 32 auf nur noch vier Mannschaften. Beinahe um denselben Faktor wie die Quote bei einem Sieg der Holländer. Wenn die «Oranje» tatsächlich den Pokal holen, wird ihren Anhängern gleich das 29-fache des Wetteinsatzes ausbezahlt – sofern man vor der WM auf seine Lieblinge gesetzt hat.
Vor der Halbfinal-Partie gegen Argentinien sind die Niederländer immer noch voll im Kampf um den Titel involviert, was logischerweise eine drastische Senkung ihrer Quote zur Folge hat. Zwar immer noch am Schlusslicht, aber mit 4.25 voll dabei, klassieren sich die Holländer knapp hinter Argentinien, welche gleichauf mit den Brasilianern liegen (3.75, vor der WM 5.25).
Zurecht der grösste Anwärter auf den Titel ist Deutschland. Die Löw-Truppe unterstrich einmal mehr ihre Qualitäten und steht bereits zum vierten Mal in Folge im WM-Halbfinal. Die Chancen sind gross, dass nach 1990 endlich wieder der ganz grosse Triumph drin liegt. Dies zeigt sich auch in ihrer Weltmeister-Quote: vor der WM noch auf Platz drei (hinter Brasilien und Argentinien), präsentiert sich «die Mannschaft» nun in der Pole-Position. Wer jetzt noch einen Hunderter auf Deutschland setzen will, dürfte sich bei einem Sieg an der WM über 325 Franken freuen – die Hälfte des Betrages, hätte man schon zu Beginn die «Deutschland-Abneigung» abgelegt. (qae)