Über 150 Kühlschränke hat die Organisation Madame Frigo in der ganzen Schweiz aufgestellt. In diese Kühlschränke kann man noch essbare, aber nicht mehr gebrauchte Lebensmittel stellen. Umgekehrt kann man auch sein Portemonnaie schonen, indem man sich etwas aus einem solchen Kühlschrank holt.
Mit diesem simplen Konzept soll Foodwaste verhindert werden – eigentlich. Beim Madame-Frigo-Schrank in Hombrechtikon scheint dies nicht der Fall zu sein. Ein Facebook-User beschwert sich in der Gruppe: «Du bisch vo Hombi, wenn...», dass der Inhalt des Kühlschrankes gewissen Jugendlichen als Wurfgeschoss diene. Esswaren, die eigentlich gerettet werden sollten, wurden stattdessen auf den Balkon des Facebook-Users geworfen. «Das ist eine Zumutung!», schliesst der Post.
Die Kantonspolizei Zürich bestätigt auf Anfrage, dass in der Nacht von Samstag auf Sonntag Gegenstände auf einen Balkon geworfen wurden. Ob es sich dabei um Lebensmittel handelte, konnte die Polizei nicht bestätigen.
Die für den Kühlschrank verantwortliche Stiftung Brunegg hat von einem entsprechenden Vorfall am vergangenen Wochenende noch keine Kenntnis. Vereinzelt seien solche Ereignisse in der Vergangenheit aber schon vorgekommen. Thomas Schmitz, Geschäftsführer der Stiftung, erklärt gegenüber ZüriToday: «Vor rund einem Jahr gab es einen ähnlichen Fall.»
Schmitz stellt im Gespräch klar, dass es damals nicht direkt um den Madame-Frigo-Kühlschrank ging. Es habe sich um einen Konflikt zwischen Anwohnern eines Hauses in der Nähe und Jugendlichen gehandelt. Die Jugendlichen hätten daraufhin Bananen aus dem Kühlschrank genommen und auf ein Haus geworfen. Schmitz könnte sich vorstellen, dass es in diesem Fall eine ähnliche Situation sei.
Generell gebe es keine grösseren Probleme mit dem offenen Kühlschrank in Hombrechtikon. Der Schrank sei mit einer Kamera überwacht. «Aktuell ist es sehr ruhig da», so Schmitz. Die Rückmeldungen zum Madame-Frigo-Kühlschrank in Hombrechtikon seien sehr gut. «Er gehört zu den meisten genutzten in der Schweiz, wurde uns gesagt», so Schmitz.