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Unbekannte wüten und klauen in Seuzacher Schrebergarten

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Unbekannte wüten und klauen in Seuzacher Schrebergarten

«Wie ein Esel» arbeitete ein Schrebergartenbesitzer in Seuzach für sein kleines Paradies. Von einem auf den anderen Tag fand er dieses zerstört vor. Die Kantonspolizei Zürich ermittelt.
16.05.2024, 14:5916.05.2024, 15:43
Bettina Zanni / ch media
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Über den Start der Schrebergarten-Saison konnte sich R.F.* nur kurz freuen. «Letzten Samstag sass ich erstmals draussen zum Sünneln, grillierte – und jetzt ist alles kaputt», sagt er zu ZüriToday. Am Donnerstagmorgen stand er in seinem Schrebergarten vor einer aufgebrochenen Tür.

In seiner Pünte, wie Winterthurerinnen und Winterthurer die Schrebergärten nennen, war alles verwüstet. «In einem Teil des Schopfs haben sie ein solches Puff gemacht, dass man nicht einmal mehr durchlaufen kann», sagt der 60-Jährige. «Die haben kein Gehirn mehr», platzt es aus ihm heraus.

Erst am Samstag kaufte F. für den Sitzplatz zwölf neue Kissen. «Diese kann ich nun alle fortwerfen», klagt er. Auch der Tisch und die Stühle seien kaputt. «Alles wurde mit Brennflüssigkeit verspritzt.» Genutzt hatten die Unbekannten eine Flasche Brennflüssigkeit, die F. im Schopf verstaut hatte. Auch die Behälter mit Schmieröl und Motorenöl hätten sie geöffnet und wild herumgespritzt. «Motorsäge, Fräse, Rasenmäher – überall klebt Brennflüssigkeit», sagt der Winterthurer empört.

«Haben meinen neuen Grill gestohlen»

Einige Dinge klauten die Unbekannten. «Meinen neuen Grill, der sogar noch verpackt war, haben sie gestohlen», sagt F. Auch von der dort gelagerten Bierkiste sei nur noch der Karton übrig. Zudem vermisst er seinen Lorbeerbaum. «Diesen haben sie rausgerissen und mitgenommen.»

Viel Stunden Gartenarbeit sind seit Mittwochnacht futsch. «Ich hatte 24 schöne Kopfsalate. Diese haben sie einfach herausgerissen und fortgeworfen», sagt der Pünte-Besitzer. Zerstört hätten sie zudem Radieschen und Peterli. «Ich habe drei Jahre wie ein Esel für dieses Gemüse gearbeitet», sagt er wehmütig.

Der Winterthurer hat einen Verdacht, wer sein kleines Paradies kaputt gemacht haben könnte. «In Seuzach gibt es zwei, drei Jugendliche, die ein Alkoholproblem haben und ständig herumlungern.» Am Donnerstag erstattete er Anzeige bei der Polizei. F. hofft, dass die Vandalen schnell geschnappt werden. «Im Garten lag ein Stein, der vorher noch nie dort war. Die Polizei nahm in zur Spurensicherung mit», erzählt er.

«Die müssen mindestens drei Monate lang Abfall sammeln gehen»

Die Kantonspolizei Zürich bestätigt, dass im Schopf eingebrochen und Anzeige gegen Unbekannt erstattet wurde. Spuren seien gesichert worden. Zum beschädigten und geklauten Material konnte die Polizei noch keine genaueren Angaben machen.

Seuzacher User reagieren in einer Facebook-Gruppe mit viel Mitleid und Empörung auf das hinterlassene Chaos im kleinen Paradies. «Wie elend traurig. Es tut mir furchtbar leid», schreibt jemand. Andere denken bereits über gerechte Strafen nach. «Die müssten mindestens drei Monate jeden Tag Abfall sammeln gehen in Seuzach», findet jemand. Sie glaube, dass nur eine körperliche Strafe genügend abschreckend sei.

*Name der Redaktion bekannt.

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