Jeder Hund ist anders. Es gibt grosse und kleine, haarige und nackte, faule oder verspielte. Solche, die arbeiten müssen, wie Polizei-, Blinden- oder Rettungshunde. Und solche, die beinahe schon ein Familienmitglied sind. Eines aber haben alle gemeinsam: Sie müssen mal.
Meistens landet das gefüllte Hundesäckli in einem Robidog-Abfalleimer. Dies kostet. Und wird vorallem durch die jährlich fällige Hundesteuer gedeckt. Laut Hundegesetz des Kantons Zürich müssen Hundehalter und -halterinnen pro Jahr zwischen 70 und 200 Franken pro Hund bezahlen.
Davon muss die Gemeinde dem Kanton 30 Franken weiterleiten. Dabei kann die Steuer je nach Grösse und Gewicht des Hundes unterschiedlich hoch ausfallen. Von der Steuer befreit sind Blindenhunde und Rettungshunde. Auch sehen viele Gemeinden eine Ermässigung für Wachhunde auf Bauernhöfen vor.
Was geschieht mit dem Geld? Neben dem Betrieb der Robidogs wird der restliche Betrag gemäss dem Gesetzestext dafür verwendet, die Strassen von Hundekot zu reinigen, die hundefreundlichen Zonen oder Bereichen mit Restriktionen für Hunde zu beschildern oder für «nicht gebührengedeckte» administrative Kosten.
Die Höhe der Steuer sorgt aber immer wieder für Kontroversen. Denn schweizweit zeigt sich bei der Praxis der Hundesteuer ein föderaler Flickenteppich. Praktisch jede Gemeinde erhebt unterschiedlich hohe Steuern für Hundehalter. Schweizweit am meisten zahlen dabei Hündeler aus Schlieren: Satte 200 Franken beträgt die Steuer in der Limmattaler Gemeinde.
Im innerkantonalen Vergleich sind die beiden grössten Zürcher Städte aber auch nicht viel günstiger: In Winterthur beträgt die Steuer 190 Franken, in der Stadt Zürich 180 Franken. Am günstigsten kommen Hundehalter im Tessin weg. In Bellinzona beträgt die Hundesteuer nur 70 Franken.
Stadtparlamentarier Dominic Schläpfer (FDP) wehrt sich gegen diese Praxis. Im Schlieremer Gemeindeparlament stellte der Halter von zwei Hunden eine Anfrage über den Verwendungszweck der Hundesteuer. Laut seinen Schätzungen nimmt die Stadt Schlieren etwa 200'000 Franken pro Jahr von Hündelern durch diese Steuer ein. Nun will er genau wissen, wofür dieses Geld verwendet wird und was genau mit einem allfälligen Überschuss geschieht.
Schläpfer fragt weiter, welche Gründe dagegen sprechen, die Hundesteuer auf den schnellstmöglichen Zeitpunkt zu senken, um die rund Tausend Schlieremer Hundehalter steuerlich zu entlasten. Die Antwort der Stadt steht noch aus.
Ob Schlieren den Betrag senkt, ist aber fraglich: Bereits in der Vergangeheit lehnte dies die Stadt ab, worüber die «Limmattaler Zeitung» berichtete. Auch der Anstieg der Hunde im Kanton Zürich dürfte nicht dazu führen, dass weniger Hundeabfall anfällt. Egal, wie reinlich Fifi und Bello wirklich sind.