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«Eine Sauerei» – in Hombrechtikon sind die Strassen ab 23 Uhr dunkel

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Bild: Getty / Photo by Copper Chadwick

«Eine Sauerei» – in Hombrechtikon sind die Strassen ab 23 Uhr dunkel

Seit Mitte November 2022 werden die Hombrechtiker Strassenlaternen um 23 Uhr abgeschaltet. Bei der Gemeinde hat man sich entschieden, diese Praxis beizubehalten. Ein ZüriReporter hat dafür kein Verständnis.
27.06.2023, 03:4327.06.2023, 04:25
Tobias Matsch, Oliver Schneider, Olivia Eberhardt / ch media
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Licht aus in Hombrechtikon: Wer nachts durch die Gemeinde am oberen echten Zürichseeufer fährt, den erwartet die Dunkelheit. Sowohl die Beleuchtung der Strassen als auch die Fussgängerstreifen werden ab 23 Uhr ausgeschaltet. «Extrem schlimm und gefährlich», findet dies ein 54-jähriger ZüriReporter, der auf seiner Route als Nachtlieferant regelmässig nach 23 Uhr durch Hombrechtikon fährt.

«Jedes Mal bin ich wütend und denke mir nur, was das eigentlich soll», sagt der Mann gegenüber ZüriToday. Das ganze Dorf sei dunkel und die gesamte Beleuchtung abgeschaltet. Erst kürzlich sei es fast zu einem Unfall gekommen, weil er eine Gruppe Velofahrende zu spät gesehen habe. «Ich wäre beinahe in sie hineingefahren. Es ist wirklich stockdunkel dort. Wenn man von Wolfhausen ins Dorf fährt, ist es dort kohlenschwarz.»

Massnahme wurde beibehalten

Der Mann meldete sich bei der Gemeinde Hombrechtikon. Diese teilte ihm mit, dass beschlossen wurde, die Stromsparmassnahme des frühzeitigen Ausschaltens der Strassenlampen beizubehalten.

Dies ist auch einer Pressemitteilung der Gemeinde Hombrechtikon vom 21. April 2023 zu entnehmen. «Bei der Gewichtung der Argumente kamen die Gemeinderats-Mitglieder zum Schluss, dass die bisherige Regelung (Abschalten um 23 Uhr) beibehalten wird», ist darin zu lesen.

Der Entscheid wird unter anderem damit begründet, dass Energie und Geld gespart werde sowie die Lichtverschmutzung reduziert werde. Auch von der Bevölkerung seien mehrheitlich positive Rückmeldungen eingegangen.

«Es ist wirklich saugefährlich»

Kein Verständnis für diesen Entscheid hat der ZüriReporter. Er befürchtet, dass es wegen der fehlenden Beleuchtung zu Unfällen mit Fussgängern kommen könnte, schliesslich sehe man diese auch mit Volllicht viel zu spät.

«Es ist wirklich saugefährlich und ich finde es eine Sauerei», sagt der Fahrer. Er meldet sich deshalb beim Gemeinderat und schildert seine Beobachtungen und Befürwortungen. Auf seine Mail hat er bis heute keine Antwort erhalten.

Gemeinde sieht Autofahrende in der Verantwortung

Auf Anfrage von ZüriToday heisst es bei der Gemeinde Hombrechtikon, dass die Fahrzeuglenkenden die Geschwindigkeit ihrer Fahrzeuge dem jeweiligen Strassenzustand und den herrschenden Verhältnissen anzupassen haben. «Der Gemeinderat Hombrechtikon kann und darf bei Verfehlungen der Fahrzeuglenkenden nicht verantwortlich gemacht werden», sagt Gemeindepräsident Rainer Odermatt.

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