Zürich
ZüriToday

Kann die Schweinepest den Zürcher Bauern gefährlich werden?

Die Afrikanische Schweinepest rückt langsam näher. Die Zürcher Schweinebauern bereiten sich nun vor.
Die Afrikanische Schweinepest rückt langsam näher. Die Zürcher Schweinebauern bereiten sich nun vor.Bild: KEYSTONE/Patrick B. Kraemer

Kann die Schweinepest den Zürcher Bauern gefährlich werden?

Die Afrikanische Schweinepest verläuft für angesteckte Schweine und Wildschweine meist innert weniger Tage tödlich. Kürzlich wurden auch wieder Fälle in Norditalien gemeldet – rund 135 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Aber sind Zürcher Schweinehaltende auf das Virus vorbereitet?
09.02.2022, 10:4109.02.2022, 10:47
Simone Brändlin / ch media
Mehr «Zürich»

Die Sorge vor einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest in die Schweiz wächst weiter. In Deutschland gibt es bereits rund 3241 bestätige Fälle bei Wildschweinen (Stand 09.02.2022) und auch in Norditalien sind bereits mehrere Fälle gemeldet worden, rund 135 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. «Die afrikanische Schweinepest ist für Schweinehaltende existenzbedrohend und deshalb auch in Zürich vermehrt ein Gesprächsthema», berichtet Philipp Egli, Experte im Fachbereich Schweinehaltung des Strickhofs.

«Die Übertragung der Afrikanischen Schweinepest erfolgt über den direkten Tierkontakt. Daher sollte jeder Schweinehalter sicherstellen, dass kein Kontakt von Wildschweinen zu Hausschweinen möglich ist», meint Egli. Sofern die Tiere Auslauf haben, könne auch ein sicherer und engmaschiger Zaun um das Gelände die Tiere vor einer möglichen Ansteckung schützen. Weitestgehend wäre das der beste Schutz. Ausserdem sollen Schweinehaltende keine Essensreste an Schweine verfüttern, umso die Krankheit einzudämmen, schreibt das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. Aber das ausschliesslich Tiere die Ansteckung verursachen, sei ein Trugschluss. «Die grösste Gefahr einer Übertragung des Virus auf das Schwein ist aber der Mensch», so Egli.

Im letzten Herbst habe eine gesamtschweizerische Übung von Bund und Kantonen stattgefunden, bei der verschiedene Seuchenausbrüche bei Wildschweinen als auch in Schweinehaltung fingiert wurde, berichtet Mona Neidhart vom kantonalen Veterinäramt. So sollten unter anderem auch die Zürcher Schweinehaltenden auf die drohende Afrikanische Schweinepest vorbereitet werden, denn sie sind sich der latenten Gefahr durchaus bewusst. «Die Frage ist nämlich nicht ob, sondern wann die Afrikanische Schweinepest die Schweiz erreichen wird. Die Schweinehaltenden tun deshalb gut daran, in ihren Tierhaltungen die besprochenen Sicherheitsmassnahmen gut umzusetzen», so Neidhart weiter.

Das Virus ist sehr robust

Eine Erkrankung äussere sich beim Schwein zunächst mit Fieber. «Erst in einem späteren Krankheitsstadium entwickeln sich Blutungen, Bindehautentzündungen, Durchfall und weitere spezifische Symptome», erläutert Philipp Egli. Im Fleisch überlebe das Virus bis zu einem Jahr, denn leider sei das Virus sehr robust. Und was passiert mit den infizierten Tieren? «Infizierte Bestände – nicht nur einzelne Tiere – müssen sofort getötet werden», sagt Mona Neidhart abschliessend.

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!