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Donald Trump: Steve Bannon äussert sich zu möglicher dritter Amtszeit

Video: youtube/the economist

«Wir brauchen Trump, mindestens für eine weitere Amtszeit. Die bekommt er 2028»

24.10.2025, 11:1524.10.2025, 13:42

Für ihre Interview-Reihe «The Insider» reisten «Economist»-Chefredaktorin Zanny Minton Beddoes und ihr Stellvertreter Ed Carr diese Woche von London nach Washington, D.C. und trafen dort Steve Bannon zum Gespräch. Ziel des Formats: Gespräche mit Personen zu führen, deren Ansichten von den eigenen abweichen.

Bannon gehörte zu den Vertrauten von US-Präsident Donald Trump. In dessen erster Amtszeit war er als Berater und Chefstratege im Weissen Haus tätig. Der 71-Jährige ist einer der Architekten der Maga-Bewegung.

Im Interview mit den beiden «Economist»-Gastgebern zeigte Bannon klar und deutlich auf, wie er und seine Mitstreiter die USA umbauen wollen. Das sind die bemerkenswertesten Aussagen.

Eine mögliche dritte Amtszeit Trumps

Bannon sagt, es sei ihm ein Anliegen, dass sich in den Vereinigten Staaten wieder die kleinen Menschen, die Arbeiter- und Mittelklasse, das Rückgrat der Nation, den Wohlstand teilen.

Als Carr ihn fragte, ob es für die Umsetzung seiner Pläne eine dritte Amtszeit Trumps benötige, sagte er:

«Nun, er wird eine dritte Amtszeit bekommen. Trump wird 2028 nochmals Präsident. Die Leute sollen sich einfach damit abfinden.»
Steve Bannon im Interview mit dem «Economist».
Steve Bannon im Interview mit dem «Economist».bild: screenshot www.economist.com/insider

Minton Beddoes hakte nach, wie das denn mit dem 22. Zusatzartikel der US-Verfassung zu vereinbaren sei, der die Amtszeit des Präsidenten auf zwei Amtszeiten begrenze. Bannon dazu:

«Zu gegebener Zeit werden wir den Plan präsentieren. Es gibt einen Plan und Trump wird auch 2028 Präsident sein.»

Bannon ist überzeugt, dass das Land Trump als Präsidenten brauche, man müsse beenden, was man begonnen habe. Der 71-Jährige betonte:

«Ich weiss, dass euch dies verrückt macht, aber Trump ist ein Instrument der göttlichen Vorsehung.»

Der ehemalige Chefstratege Trumps machte klar: «Wir brauchen ihn – mindestens für eine weitere Amtszeit.» Er ergänzte: «Der einzige Weg, dass Trump auch nach 2028 im Amt ist, ist durch den Willen des amerikanischen Volks. Der Wille des amerikanischen Volkes ist das, was die Verfassung verkörpert.»

Am Ende des Interviews verglich Bannon Trump auch noch mit Moses, so gross seien dessen Verdienste für das Land.

President Donald Trump speaks during a roundtable on criminal cartels in the State Dining Room of the White House, Thursday, Oct. 23, 2025, in Washington. (AP Photo/Evan Vucci)
Trump
Für Bannon ist klar: Trump hat auch nach 2028 in den USA das Sagen.Bild: keystone

Die Ziele der Maga-Bewegung

Man befinde sich derzeit in einem politischen Krieg, betonte Bannon. Carr wollte wissen, was denn das Ende dieses Krieges sei. Bannons Antwort: «Am Ende werden wir die Verantwortung tragen.» Und weiter:

«Wir werden die Institutionen kontrollieren, den politischen Prozess. Wir werden dieses Land zurückerobert, umgekrempelt und den Bürger an erste Stelle gesetzt haben.»

Die Maga-Bewegung werde «keinen Zentimeter zurückweichen, bis wir dies alles erreicht haben. Und ratet mal: Wir werden gewinnen».

Das Individuum, der kleine Mann, die kleine Frau, könne nicht besiegt werden. Das sei die Stärke der national-populistischen Maga-Bewegung in diesem Land. Bannon führte aus:

«Ihr könnt uns ins Gefängnis stecken, uns unsere Kreditkarten wegnehmen, unsere Konten sperren: Wenn wir nicht aufgeben, sind wir unbezwingbar.»

Lob für Le Pen, Farage und AfD

Im Gespräch äusserte sich Steve Bannon auch zu «national-populistischen» Bewegungen in europäischen Ländern. So ist er überzeugt, dass der rechtspopulistische britische Politiker Nigel Farage der nächste Premierminister Grossbritanniens sein wird. In Frankreich werde hoffentlich Marine Le Pen vom Rassemblement National die kommende Präsidentin.

epa12403749 Reform UK leader Nigel Farage speaks to the media outside the Bank of England, before his meeting with Governor of the Bank of England (BoE) Andrew Bailey, in London, Britain, 25 September ...
Vorsitzender der rechtspopulistischen Partei Reform UK: Nigel Farage.Bild: keystone

Farage und seine Partei Reform UK, Le Pen, die AfD, Matteo Salvini und seine Mitstreiter, die rechtspopulistische Partei Vox aus Spanien, sie alle würden denselben Kampf führen wie die Maga-Bewegung. «Ich bin begeistert davon, was diese Bewegungen erreicht haben. Sie hatten alle gegen sich.»

Trump habe dazu beigetragen, die Nationalisten Europas zu mobilisieren. Nun könnten sie ihre Früchte bald ernten.

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US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Grossbritannien
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US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Grossbritannien

Der Helikopter mit US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania landet bei Windsor Castle in Grossbritannien.

quelle: keystone / alastair grant
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«Er wird 2028 Präsident sein» – Politberater Steve Bannon propheizeit dritte Amtszeit für Trump
Video: youtube
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368 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Honk
24.10.2025 11:32registriert Mai 2019
"Am Ende des Interviews verglich Bannon Trump auch noch mit Moses, so gross seien dessen Verdienste für das Land."
Somit ist alles gesagt, wie abgehoben diese Menschen Mittlerweile sind.
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Ihre Dudeigkeit
24.10.2025 11:31registriert März 2014
Manchmal fehlen einem die Worte – und doch möchte man etwas sagen.
Es ist erschreckend, wie manipulativ gewisse extremistische Gruppen agieren. Sie nutzen gezielt Ängste und Hoffnungen von Menschen aus, die sich nicht umfassend informieren oder das grössere Ganze nicht erkennen. Dadurch entsteht eine gefährliche Dynamik, in der viele blind folgen – wie Lemminge, die auf den Abgrund zurennen.
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ReMoo
24.10.2025 11:28registriert Dezember 2020
Ja Bannon träum weiter, erstens wird der Trumpel dies gar nicht erleben, da er vorher das Zeitliches segnet und bei diesen Umfragewerten wird die Bevökerung vorher auf die Strasse gehen, das Trump versucht alles mögliche zu tun um die Middterms zu manipulieren ist das eine, aber die Verfassung auszuhebeln für eine dritte Amtszeit, dies hätte nur eine geringe chance wäre Trump erstens super beliebt und 3/4 der Demokraten und Reps würden dem Zustimmen was nie geschehen wird.
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