Darum kostet ein Brot beim Beck, was es kostet (Spoiler: Abgezockt wirst du nicht)
Discounter Aldi hat die Diskussion um die Brotpreise wieder entfacht, als er diesen Monat verkündete, dass es das Pfünderli ab sofort für 99 Rappen zu kaufen gibt:
Wir wollten wissen, wie sich die Preise beim Bäcker zusammensetzen, wo im Halbweissbrot noch viel Handarbeit steckt. Nils Gnädinger öffnete uns nicht nur um 3 Uhr früh die Tür zu seiner Backstube, sondern verriet uns auch, wie sich der Preis seines Pfünderlis zusammensetzt – und wie viel am Schluss noch rausschaut:
Zwischen dem Ansetzen des Teigs und dem Moment, da die Brote im Regal der Bäckerei ausliegen, vergehen knapp 22 Stunden. 20 Stunden lang wird der Teig nämlich ruhen gelassen, ehe er «aufgearbeitet», eingeschnitten, in den Ofen «eingeschossen», gebacken und schliesslich «ausgeschossen» wird.
Geschmackliche Unterschiede
Im Brot vom Beck stecken nicht nur mehr Arbeitsschritte als im industriell hergestellten Brot, auch geschmacklich ist das Endprodukt anders. Dadurch, dass beim Bäcker weniger Hefe verwendet wird als in Industriebäckereien, muss der Teig länger ruhen, um das gewünschte Volumen zu erreichen. Dabei werden Stärke und Proteine abgebaut, was das Brot leichter zu verdauen macht, da der Körper diese Schritte dann nicht mehr selbst auszuführen braucht. Und die Stoffe, die beim Abbau entstehen, machen gemäss Gnädinger das Brot auch geschmackvoller.
