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Albert Rösti gesteht: «Ich war noch nie im Prime Tower»

Albert Rösti in der Wintersession war noch nie im Prime Tower
Albert Rösti in der Wintersession war noch nie im Prime Tower

Albert Rösti gesteht: «Ich war noch nie im Prime Tower»

Bundesrat Rösti muss in einem komplexen Thema zu einer Änderung des Umweltschutzgesetzes sein Votum halten. Dabei gibt er zu, noch nie im höchsten Gebäude Zürichs gewesen zu sein.
08.12.2023, 11:5808.12.2023, 11:58
Felix Haldimann / ch media
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«Ich war noch nie drin im Prime Tower in Zürich», gesteht Bundesrat Albert Rösti. Der Vorsteher des Umweltdepartements erwähnt das Hochhaus im Escher-Wyss-Quartier, um zu veranschaulichen, was der Unterschied zwischen einer Glasfassade und einem Fenster ist.

In der Wintersession debattiert das Parlament eine Änderung des Umweltschutzgesetzes. Genauer geht es um Baubewilligungen in lärmbelasteten Gebieten. Zentral dafür ist die Frage, was eigentlich genau ein Fenster ist.

Die zentrale Frage: «Was ist ein Fenster?»

In bestem Behördendeutsch erklärt Albert Rösti: «Es ist ein Loch, durch das Licht und eben auch Luft kommt, weil man es öffnet.» Und fügt an: «Lärmt kommt dann auch noch rein, das stimmt.»

Am 126 Meter hohen Prime Tower gebe es kaum Fenster, die geöffnet werden könnten, mutmasst Rösti. Entsprechend gebe es Glasfassaden und keine Fenster.

Prime Tower steht Rösti für einen Besuch offen

«Dass Herr Rösti noch nie im Prime Tower war, ist natürlich schade», sagt Mara Ricci von der Swiss Prime Site AG auf Anfrage von ZüriToday. Falls es Interesse seitens des Bundesrats gibt, stehe ihm der Prime Tower für einen Besuch offen.

Bei gutem Wetter könnte Rösti gar beobachten, wie ein Fenster im höchsten Gebäude Zürichs aufgeht. «Ein Teil der Fenster im Prime Tower kann bei guten Wetterkonditionen geöffnet werden», korrigiert Ricci die Aussage des Bundesrates. Sie können allerdings nur so weit geöffnet werden, wie es die strikten Sicherheitsvorschriften erlauben.

Beamtendeutsch sorgt immer wieder für Lacher im Bundeshaus

Dass ein Bundesrat über Formulierungen stolpert, die in perfektem Behördendeutsch verfasst sind, ist kein Novum. Erinnerungen werden wach an Hans-Rudolph Merz und dessen Abhandlung zu Importen von gewürztem Fleisch. 2010 konnte sich der FDP-Bundesrat einen Lacher nicht verkneifen, weil der Text so kompliziert formuliert war, dass sogar ein gestandener Politiker diesen kaum verständlich vortragen konnte. Hier siehst du das Video dazu:

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