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Kadetten Schaffhausen erteilen SVP-Politiker Hausverbot ohne davon zu wissen

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Bild: Instagram blos.e.queeri.stadt

Kadetten Schaffhausen erteilen SVP-Politiker Hausverbot ohne davon zu wissen

Instagram-User wunderten sich am Donnerstag über einen Post der Kadetten Schaffhausen. Diese sprechen sich im Post für die «Nur Ja ist Ja»-Lösung aus. Allerdings: Dahinter stecken ganz andere als die Handballmeister.
10.06.2022, 09:3410.06.2022, 09:34
Olivia Eberhardt / ch media
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Am Anfang dieser Geschichte steht ein Tweet des Schaffhauser SVP-Ständerats Hannes Germann. Er war am Dienstagabend im Ständerat, um über die Revidierung des Sexualstrafrechts abzustimmen. Gleichzeitig fand das finale Spiel der Kadetten Schaffhausen statt. Der Politiker hätte lieber den Match live gesehen, schreibt er auf Twitter:

Die Reaktionen darauf sind zahlreich und grösstenteils negativ. So reagierte beispielsweise die SP-Nationalrätin Tamara Funiciello mit den Worten «Herr Kollege, mit allem Respekt. Ich hätte mehr von Ihnen erwartet. Eine Entschuldigung wäre angebracht.» Die SP Schaffhausen kontert den Tweet «Kopf hoch Hannes Germann, nächstes Jahr sind Wahlen, da können amtsmüde Ständeräte frischen Kräften Platz machen!»

Mysteriöser Instagram-Post

Kurze Zeit später taucht dieser Post auf Instagram auf. Auf den ersten Blick scheint der Post wie ein Statement des Schaffhauser Teams selbst, die Bildunterschrift löst aber auf: Dahinter stecken nicht die Kadetten Schaffhausen, sondern die Macherinnen und Macher der Instagramseite blos.e.queeri.stadt.

Auf Anfrage von ZüriToday verraten die Macherinnen und Macher des Posts, dass dieser als eine sarkastische Antwort auf den Tweet von Hannes Germann, «den wir respektlos gegenüber Survivor*innen finden», verstanden werden soll. Auch wünsche man sich mehr Solidarität, zum Beispiel von diesem Männerteam zur «Nur Ja heisst Ja»-Parole und zum Pride-Monat. Abgesprochen mit dem Handballteam sei die Aktion aber nicht gewesen.

Kadetten bleiben still

Hannes Germann äussert sich am Donnerstagabend gegenüber TeleTop zu seinem Tweet. Dass es darin zu einem Link zum Sexualstrafrecht gekommen sei, sei nicht übermässig glücklich gewesen. Die Anfrage von ZüriToday an die Kadetten Schaffhausen blieb bis zum Redaktionsschluss unbeantwortet.

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