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Trump verbreitet KI-Video von Obamas Verhaftung

Video: extern/tiktok

Trump verbreitet KI-Video von Obamas Verhaftung – was das mit Russland zu tun hat

21.07.2025, 14:0921.07.2025, 15:51
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US-Präsident Donald Trump hat am Sonntag auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social ein KI-generiertes Video verbreitet, in welchem zu sehen ist, wie der ehemalige US-Präsident Barack Obama verhaftet wird. Der Clip war zuerst auf TikTok aufgetaucht, wo er über 350'000 Aufrufe hat:

Video: extern/tiktok

Der erste Teil des Videos zeigt hochrangige Mitglieder der demokratischen Partei, die sagen, dass niemand über dem Gesetz stehe. Dann folgt die KI-generierte Szene, in der Trump und Obama zuerst gemeinsam im Oval Office sitzen. Auf einmal stürmen FBI-Agenten herein und verhaften Obama, während Trump grinst. Im Hintergrund läuft der Song «YMCA» – ein Lied, das Trump regelmässig bei seinen Rallys abspielen lässt.

Screenshot eines KI-generierten Videos, das Ex-US-Präsident Barack Obama in einer Gefängniszelle zeigt. Von Donald Trump auf seiner Social-Media-Plattform «TruthSocial» am 20. Juli 2025 verbreitet.
Der Screenshot aus dem KI-generierten Video zeigt Ex-Präsident Barack Obama in einer Gefängniszelle.Bild: tiktok / neo8171

Hintergrund des Videos dürften die jüngsten Behauptungen von Trumps Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard sein. Diese wirft Obama Hochverrat vor. So habe er im US-Präsidentschaftswahlkampf von 2016 ein falsches Narrativ von russischer Einflussnahme konstruiert, um dem «rechtmässig gewählten» Trump zu schaden und so den Willen des Volkes zu untergraben.

Zur Erinnerung: 2016 standen Vorwürfe im Raum, dass russische Akteure durch Hackerangriffe die US-Präsidentschaftswahl zugunsten von Donald Trump beeinflusst haben sollen. Eine Sonderermittlung zu der Angelegenheit hatte die Anklage sowie Verurteilung mehrerer Berater und Angestellter Trumps zur Folge. Inoffiziell hatte später auch einer der beschuldigten Russen, der mittlerweile verstorbene Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, eine Einmischung Russlands zugegeben.

Tulsi Gabbard, President Donald Trump's choice to be the Director of National Intelligence, arrives to appear before the Senate Intelligence Committee for her confirmation hearing on Capitol Hill ...
Tulsi Gabbard wurde von Trump zur Geheimdienstchefin ernannt.Bild: keystone

Gabbard will nun aber Dokumente gefunden haben, welche eine Intrige in dieser als «Russiagate» bekannten Angelegenheit beweisen. Die Auswirkungen davon seien geradezu historisch, meinte die Geheimdienstchefin am Sonntag in der Fox-News-Sendung «Sunday Morning Futures».

«Über 100 Dokumente, die wir am Freitag veröffentlicht haben, beschreiben detailliert und liefern Beweise dafür, wie diese verräterische Verschwörung von Präsident Obama nur wenige Wochen vor seinem Ausscheiden aus dem Amt geleitet wurde, nachdem Präsident Trump bereits gewählt worden war.»
Tulsi Gabbard in der Sendung «Sunday Morning Futures»

Die Geheimdienstchefin kündigte an, die aufgedeckten Dokumente an das FBI und das Justizministerium weiterzuleiten, damit eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet werden könne.

«Russiagate»-Ermittlungen: Immer wieder angezweifelt und untersucht

Während Trump die Geheimdienstchefin für ihre Ankündigung lobte, hagelte es aus dem demokratischen Lager Kritik. Gabbard würde versuchen, die Geschichte umzuschreiben, so die Vorwürfe.

«Der Geheimdienstausschuss des Senats hat eine parteiübergreifende Untersuchung durchgeführt, bei der über mehrere Jahre hinweg Hunderttausende Dokumente geprüft und Zeugen befragt wurden. Die einstimmige, parteiübergreifende Schlussfolgerung lautet, dass Russland sich in die Wahl 2016 eingemischt hat, um Donald Trump zu begünstigen.»

Senator Mark Warner aus Virginia, der führende Demokrat im Ausschuss, erklärte in einer Stellungnahme weiter: «Dies ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie die Geheimdienstchefin versucht, die Bücher zu frisieren, die Geschichte umzuschreiben und das Vertrauen in die Geheimdienste zu untergraben, die sie eigentlich leiten sollte.» Auch der führende Demokrat des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus, der Abgeordnete Jim Himes aus Connecticut, teilt die Einschätzung.

Senator Mark Warner und Abgeordneter Jim Himes, USA.
Mark Warner und Jim Himes.Bild: wikimedia commons

Die strafrechtlichen Ermittlungen des FBI zu den Verbindungen der Trump-Kampagne zu Russland hatten 2016 begonnen und sich bis in die erste Amtszeit der Trump-Regierung erstreckt. Trump und seine Regierung bezeichneten sie damals schon als «Hoax» und «Hexenjagd», die von seinen politischen Gegnern ohne jegliche Anhaltspunkte initiiert worden sei.

Sie wurden deshalb 2017 selbst zum Gegenstand einer eigenen Ermittlung. John Durham sollte im Auftrag von Trumps damaligem Generalstaatsanwalt William Barr untersuchen, wo die Ursprünge der FBI-Ermittlungen lagen und ob es im Zusammenhang damit zu Fehlverhalten gekommen sei. Nach einer dreieinhalbjährigen Untersuchung war Durham schliesslich zum Schluss gekommen, dass die Ermittlungen gegen keine Regeln verstossen hätten.

John H. Durham, U.S. Attorney for the District of Connecticut since February 2018.
John Durham untersuchte die Ermittlungen als Sonderermittler.Bild: wikimedia commons / United States Attorney's Office, District of Connecticut

(lzo)

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Der Micha
21.07.2025 14:36registriert Februar 2021
Wieder eines der vielen Störfeuer, die Trump legt, um von der Epstein-Sache abzulenken. Trump ist einfach nur ein Tiefpunkt, der menschlichen Abgründe.

Alles was er seine Gegner vorwirft, könnte man ihm eher vorwerfen.
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RaWi - Wir sind mehr
21.07.2025 14:26registriert Februar 2014
Die marschieren schnurstracks in eine Diktatur.
34110
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Mallory1507
21.07.2025 14:32registriert August 2024
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