Dank Tipps verschiedener ZüriReporter aus Altstetten konnte das Rätsel um den mysteriösen Krach im Kreis 9 gelöst werden. Ein Bauleiter klärt auf, wieso die Lärmemission fernab der Baustelle zu hören ist.
«An der Meientalstrasse 69 werden seit knapp drei Wochen Pfählungs- und Rammarbeiten durchgeführt», schreibt ein Zürcher aus dem Kreis 9 ZüriToday. Bei ihm vibriere täglich von 8 bis 17 Uhr die gesamte Wohnung im Zweisekundentakt, in einer wahnsinnigen Lautstärke.
Das ist der gleiche Lärm, wenn auch etwas lauter, den Anwohnende beim Farbhof, Seidelhof und Lindenplatz im Kreis 9 hören. «Kann es sein, dass man das Geräusch so weit hört?», fragt der ZüriReporter.
«Ja, das ist sehr gut möglich», bestätigt Florian Stocker, Bauleiter der besagten Baustelle an der Meientalstrasse, im Gespräch mit ZüriToday. «Im Untergrund ist eine Schicht Lehm vorhanden, die die lärmintensiven Rammarbeiten relativ gut leitet», erklärt der Bauleiter von Hochbaumanagement RS2 AG.
Die Geräusche und Vibrationen beschreibt Stocker eins zu eins, wie es verschiedene Bewohner aus dem Kreis 9 schildern. «Die Arbeiten führen zu einem dumpfen Ton, der auch in weiter Entfernung zur Baustelle ganz minim zu hören und zu spüren ist», so Stocker.
Für die Bauarbeiten des geplanten Mehrfamilienhauses werden sogenannte Injektionsrammpfähle verwendet. «Das sind Stahlträger, die man in den Boden rammt. Diese giesst man zur Befestigung anschliessend mit Zement aus», erklärt der Bauleiter.
Rund eine Stunde dauert es laut Stocker, bis ein Stahlträger im Boden befestigt ist. «Wir haben in den letzten drei Wochen ungefähr acht Stück pro Tag in den Boden gerammt», so Stocker, «also insgesamt waren es schlussendlich fast 100 Stahlträger».
Das zuständige Tiefbauunternehmen Greuter AG hat laut Bauführer Stefan Seelhofer eine Rammbewilligung für die Arbeiten von der Stadt Zürich erhalten. Dies wurde der umliegenden Anwohnerschaft per Schreiben, welches ZüriToday vorliegt, mitgeteilt. Die Bauarbeiten werden werktags laut der gesetzlich vorgeschriebenen Uhrzeiten von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr durchgeführt.
Ausserdem wurden «die Pfählungs- und Rammarbeiten heute vorzeitig fertiggestellt», verkündet Seelhofer am Freitag, 11. August. So können Bewohnerinnen und Bewohner aus Altstetten ab sofort wieder in ruhigeren Verhältnissen wohnen. Danach wird der Ersatzneubau des Mehrfamilienhauses erstellt, der nur noch von der unmittelbaren Nachbarschaft zu hören sein sollte.
Hast du die Bauarbeiten auch bis zu dir nach Hause gespürt? Schreib es uns in die Kommentare oder auf WhatsApp: