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Möbeldesignerin schaltet Anwalt gegen Zürcher Luxushotel ein

Im Luxushotel Five steht ein Designer-Sofa. Monika Walser, welche die Sofas herstellt, hat dieses dem Hotel allerdings nie verkauft. Die Designerin ist sicher, dass es eine Kopie ist und hat rechtlich ...
Im Luxushotel Five steht ein Designer-Sofa. Monika Walser, welche die Sofas herstellt, hat dieses dem Hotel allerdings nie verkauft. Die Designerin ist sicher, dass es eine Kopie ist und hat rechtliche Schritte eingeleitet.

Möbeldesignerin schaltet Anwalt gegen Zürcher Luxushotel ein

Kaum eröffnet, schon droht Ärger: Grund dafür ist das Sofa im Partyraum des frisch renovierten Hotels Five am Fusse des Uetlibergs. Das Sofa soll nämlich eine Kopie sein. Der Hersteller des Originals will, dass das Sofa sofort entfernt wird.
13.07.2022, 14:0514.07.2022, 20:38
Orgetorix Kuhn / ch media
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Kurz nach der Eröffnung gibt Hotelbesitzer Kabir Mulchandani auf Blick.ch ein Interview. Dabei sitzt er auf einem braunen Sofa, das aussieht wie ein Sofa der Schweizer Firma «de Sede» – ist jedoch keines. «Zahlreiche Kolleginnen haben mir Fotos davon gesendet und mir gratuliert, dass wir im neuen Hotel präsent sind», erzählt Monika Walser, Chefin von «de Sede». Gegenüber ZüriToday macht die Mitinhaberin aber klar: «Wir haben nie ein Sofa ins Hotel Five geliefert!»

Augenschein im Hotel

Um sicher zu sein, fährt Monika Walser zusammen mit dem Produktionschef direkt ins ehemalige Hotel Atlantis und macht sich vor Ort ein Bild. Im Partyraum im obersten Stock des Hotels Five findet sie das Corpus Delicti und stellt fest: Das Sofa ist eine Kopie ihres Modells DS-600.

Ein Original des in der Schweiz produzierten Sofas kostet rund 30'000 Franken. «Das Sofa im Hotel entspricht nicht unseren Standards und auch das Leder entspricht nie und nimmer unserer Qualität.»

«Das gefälschte Sofa muss verschwinden»

Die «de Sede»-Mitbesitzerin suchte am Dienstagnachmittag das Gespräch mit den Besitzern oder einem Manager im Hotel Five. Dies wurde ihr laut eigener Aussage verweigert. «Ich habe nun unseren Anwalt angewiesen, Schritte einzuleiten, damit das gefälschte Sofa sofort aus dem Hotel verschwindet», sagt Monika Waser.

So reagiert das Hotel Five

Das Hotel Five lässt auf Anfrage verlauten, dass extra für den Partyraum «mehrere geschwungene, gerippte Sofas» designt worden seien. Mit diesen Designvorgaben habe man sich an diverse Produzenten für die Herstellung gewandt, darunter auch «de Sede». Schlussendlich habe man sich aber für die Offerte eines anderen Unternehmens entschieden.

Dass sich «de Sede» nach Vergabe des Auftrags an die Konkurrenz nun zu unbegründeten Vorwürfen hinreissen lasse, bedaure man. Denn: «Es gibt zahlreiche Unterschiede zwischen unserem Sofa und den Modellen von ‹de Sede›.» Zudem sei die Form eines Rippensofas gar nicht schutzfähig, so das Hotel Five.

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