Sport
Ski

Der schrägste Olympia-Vogel kommt dieses Mal im Mariachi-Dress

Bild
Besser als Schweizer käseanzug!

Der schrägste Olympia-Vogel kommt dieses Mal im Mariachi-Dress

Er ist 55 Jahre alt und startet in Sotschi als einziger Athlet für Mexiko. Prinz Hubertus von Hohenlohe fährt Slalom und mag es gerne extravagant - denn Adel verpflichtet.
28.01.2014, 10:5328.01.2014, 17:04
Alex Dutler
Folge mir
Mehr «Sport»

Eines vorweg: Bevor dieser verrückte Typ in Sotschi eine Medaille gewinnt, läuft Wladimir Putin an der Schlussfeier mit einer Regenbogenflagge durchs Stadion und schmeisst Kusshändchen ins Publikum. Aber darum geht es dem mexikanischen Prinzen deutscher Abstammung auch nicht...

Hubertus von Hohenlohe hat es bei seiner sechsten Olympia-Teilnahme nur auf einen Titel abgesehen – er will der bestangezogenste Athlet von Sotschi werden. Und das versucht er so:

Sein Renndress ist der traditionellen Tracht der mexikanischen Mariachi-Musiker nachempfunden. Sieht doch ziemlich schick aus, oder? Im Vergleich zu der folgenden bunten Schar schneidet der Prinz in puncto Mode sogar hervorragend ab. 

Wie kommt der Prinz eigentlich dazu, sich als 55-Jähriger mit Weltklassesportlern auf dem Zenit ihrer Leistungsfähigkeit zu messen?

Ein bewegtes Leben

Von Hohenlohe ist Jetsetter, Musiker und professioneller Fotograf. Er stammt aus einer reichen deutschen Adelsfamilie, wurde aber in Mexiko geboren. Das hat rein wirtschaftliche Gründe. Seine Eltern hatten 1959 das Gefühl, es könnte ihren Geschäften dienlich sein, einen gebürtigen Mexikaner in der Familie zu haben. Mittlerweile wohnt der Prinz in Spanien und Liechtenstein.

In den späten 70er-Jahren hing er bevorzugt mit Andy Warhol im legendären Studio 54 in New York City ab. 

Von Andy Warhol inspiriert – der Prinz kann auch Musik.Video: Youtube/Polaroidpmusic

Seine beste Olympia-Platzierung holte er 1984 in Sarajewo

Seine Leidenschaft für das Skifahren entwickelte er als Jugendlicher beim Besuch eines Edelinternats in Österreich. Zu Beginn seiner Karriere stand sogar ein Start für das Ländle zur Debatte, von Hohenlohe besitzt nämlich auch einen liechtensteinischen Pass. Schliesslich gründete er eigenhändig den mexikanischen Skiverband, weil er sich nicht von Funktionären dreinreden lassen wollte.

Bei seinem Olympia-Debüt in Sarajewo legte er 1984 seine persönliche Bestleistung vor – ein 26. Platz im Slalom.

Von Hohenlohes Stürze, Fotos und wilde Partys.Video: Youtube/WMInternational
Von Hohenlohes Olympiaresultate 
Sarajewo 84: Abfahrt – 38. Platz
Sarajewo 84: Riesenslalom – 48. Platz
Sarajewo 84: Slalom – 26. Platz
Calgary 88: Abfahrt – 43. Platz
Calgary 88: Super G – 42. Platz
Calgary 88: Riesenslalom – 52. Platz
Calgary 88: Slalom – 30. Platz
Albertville 92: Abfahrt – 38. Platz
Albertville 92: Super G – 70. Platz
Albertville 92: Kombination – 36. Platz
Lillehammer 94: Abfahrt – 48. Platz
Vancouver 10: Riesenslalom – 78. Platz
Vancouver 10: Slalom – 46. Platz

Seine Motivation erklärte er gegenüber der NBC: «Skifahren ist ein Sport, bei dem man wirklich alles selber machen muss. Das fasziniert mich. Man steht auf diesen zwei Holzbrettern und muss den Berg ohne Hilfe runter. Es ist hart sich zu qualifizieren. Ich hoffe, die Mexikaner sind stolz darauf, mit mir jemanden in Sotschi dabei zu haben.»

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Themen
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Der zweite Abschied: Marco Streller verlässt den FC Basel ein weiteres Mal
Marco Steller verlässt den FC Basel. Er tut dies ein zweites Mal in der Zeit nach der aktiven Karriere – und will sich privaten Projekten widmen. Der Klub muss ein neues Sportkommissionsmitglied finden.

Es ist nicht wie im Sommer 2019. Nicht mit dem ganzen Theater, dem Aufruhr. Und doch ist es eine Meldung, die beim FC Basel eine gewisse Wirkung hat: Marco Streller verlässt den Verein. Er tut dies offiziell per Ende Saison, inoffiziell wohl aber schon eher in ein paar Wochen. Die Saison würde hingegen noch mindestens bis Ende Mai dauern.

Zur Story