Eines vorweg: Bevor dieser verrückte Typ in Sotschi eine Medaille gewinnt, läuft Wladimir Putin an der Schlussfeier mit einer Regenbogenflagge durchs Stadion und schmeisst Kusshändchen ins Publikum. Aber darum geht es dem mexikanischen Prinzen deutscher Abstammung auch nicht...
Hubertus von Hohenlohe hat es bei seiner sechsten Olympia-Teilnahme nur auf einen Titel abgesehen – er will der bestangezogenste Athlet von Sotschi werden. Und das versucht er so:
Mexico's Hubertus von Hohenlohe going for 'Mariachi Olympic Prince' look in #Sochi2014: http://t.co/J5kbDi0IFw pic.twitter.com/aUA3amVP3C
— NBC Olympics (@NBCOlympics) 27. Januar 2014
Sein Renndress ist der traditionellen Tracht der mexikanischen Mariachi-Musiker nachempfunden. Sieht doch ziemlich schick aus, oder? Im Vergleich zu der folgenden bunten Schar schneidet der Prinz in puncto Mode sogar hervorragend ab.
Wie kommt der Prinz eigentlich dazu, sich als 55-Jähriger mit Weltklassesportlern auf dem Zenit ihrer Leistungsfähigkeit zu messen?
Von Hohenlohe ist Jetsetter, Musiker und professioneller Fotograf. Er stammt aus einer reichen deutschen Adelsfamilie, wurde aber in Mexiko geboren. Das hat rein wirtschaftliche Gründe. Seine Eltern hatten 1959 das Gefühl, es könnte ihren Geschäften dienlich sein, einen gebürtigen Mexikaner in der Familie zu haben. Mittlerweile wohnt der Prinz in Spanien und Liechtenstein.
In den späten 70er-Jahren hing er bevorzugt mit Andy Warhol im legendären Studio 54 in New York City ab.
Seine Leidenschaft für das Skifahren entwickelte er als Jugendlicher beim Besuch eines Edelinternats in Österreich. Zu Beginn seiner Karriere stand sogar ein Start für das Ländle zur Debatte, von Hohenlohe besitzt nämlich auch einen liechtensteinischen Pass. Schliesslich gründete er eigenhändig den mexikanischen Skiverband, weil er sich nicht von Funktionären dreinreden lassen wollte.
Bei seinem Olympia-Debüt in Sarajewo legte er 1984 seine persönliche Bestleistung vor – ein 26. Platz im Slalom.
Seine Motivation erklärte er gegenüber der NBC: «Skifahren ist ein Sport, bei dem man wirklich alles selber machen muss. Das fasziniert mich. Man steht auf diesen zwei Holzbrettern und muss den Berg ohne Hilfe runter. Es ist hart sich zu qualifizieren. Ich hoffe, die Mexikaner sind stolz darauf, mit mir jemanden in Sotschi dabei zu haben.»