Hochspannung am letzten Spieltag der 2. Bundesliga: Im Gegensatz zur 1. Liga war hier nicht nur der Abstiegskampf, sondern auch das Rennen um die ersten Plätze hinter Meister Ingolstadt bis zuletzt offen. Erst am Sonntag stand dann fest: Neben Ingolstadt wird sensationell auch Darmstadt 98 in der kommenden Saison in der 1. Liga spielen. Der Karlsruher SC darf in die Relegation gegen den Hamburger SV, der 1. FC Kaiserslautern, über Monate auf den Aufstiegsrängen bleibt nach einem 1:1 gegen Ingolstadt als Tabellenvierter zweitklassig.
Das haben die Lauterer immerhin Erzgebirge Aue voraus. Die Sachsen spielten in Heidenheim 2:2 und müssen neben dem VfR Aalen den Gang in die Drittklassigkeit antreten. Das droht auch 1860 München, die nach der 0:2-Pleite in Karlsruhe auf dem Relegationsrang 16 verharrten. Dagegen retteten sich Greuther Fürth, der FSV Frankfurt und der FC St. Pauli, die allesamt auch noch gefährdet waren.
Der Aufstieg von Darmstadt 98 ist nichts geringeres als eine Sensation. Als Relegations-Aufsteiger in letzter Minute in die 2. Liga gerutscht, gelang dem Team von Dirk Schuster der Durchmarsch. Dabei merkte man der Mannschaft gegen den FC St. Pauli lange Zeit die Angst vorm Erfolg an, das Team agierte gehemmt, bis Tobias Kempe den Klub in der 70. Minute erlöste. Die Gäste hatten auch Grund zum Feiern. Trotz der Niederlage bleiben die Hamburger in der Liga, dank der Mithilfe der Konkurrenz.
In Karlsruhe war der Jubel ebenfalls gross. Der KSC behielt mit seinem Erfolg über die Löwen die Nerven du seinen dritten Rang. Die Gastgeber profitierten dabei vom Pech der Gäste, 1860-Verteidiger Kai Bülow erzielte ein frühes Eigentor – passend zum Saisonverlauf für die Sechziger. Das 2:0 von Manuel Torres nach 69 Minuten war die Entscheidung.
Der Neid von Erzgebirge Aue ist den Karlsruhern gewiss. Aue war in Heidenheim fast über die gesamte Spielzeit das bessere Team, dennoch gelang den Gästen kein einziges Tor. Das schafften dann die Heidenheimer, die zunächst durch Kevin Krauss das 1:0 vorlegten, dann durch Robert Leipertz den Gästen den vermeintlichen K.o. versetzten. Aue kämpfte sich nach einem von Schönfeld verwandelten Elfmeter (79.) noch einmal zurück, es gelang sogar der Ausgleich durch den Torwart (!) Martin Männel nach einem Eckball. Trotzdem reichte es wegen der schlechteren Tordifferenz nicht gegenüber 1860.
Besser machte es der FSV Frankfurt, der bei Fortuna Düsseldorf beim 3:2 (2:2)-Auswärtssieg die Punkte holte, die er zum Überleben in der 2. Liga benötigte. Die Frankfurter hatten vor dem letzten Spieltag noch einmal den Trainer gewechselt, der neue Coach Tomas Oral hatte zumindest sein kleines Erfolgserlebnis.
Das konnte auch Greuther Fürth vermelden. Die Franken verloren zwar 0:2 bei RB Leipzig und beendeten eine für sie desaströse Saison. Immerhin reichte es zum Klassenerhalt für das Team, das vor zwei Jahren noch in der 1. Liga aktiv war.
(aha)