Züri isch ois!
Wo kriegt man die besten Tapas in Zürich? Wo kann man am besten Sonne tanken und wo steppt nachts der Bär? «Zürich – Welcome Home» will Antworten geben – und das nicht nur auf dem Papier. Auf rund 350 Seiten führt die Lektüre durch die Limmatstadt – attraktiv illustriert von der Schweizer Künstlerin Marion Duschletta.
Smart in the City
Abgesehen von den Pflichtkapiteln jedes Stadtführers bietet das Buch Porträts der zwölf Stadtkreise – und noch mehr. Dabei stechen besonders die QR-Codes ins Auge: Die Zeichen, die mit dem Smartphone abfotografiert werden, führen den Benutzer entweder zu Zusatzinformationen oder liefern gar Alternativen zu den gedruckten Reisetipps.
Mit einer App auf dem Smartphone können die QR-Codes über die Kamerafunktion gescannt werden und lösen so diverse Aktionen auf dem Gerät aus. In der Regel leiten sie die Anwender rasch zu einer Webseite weiter und dienen somit als Verlinkung.
Obwohl die Anwendung in der Praxis bisher mehrheitlich ausblieb, stellen vermehrt Dienstleister auf diese eigentlich etwas veraltete Methode um. So zum Beispiel im E-Banking fürs Scannen von Einzahlungsscheinen, im öffentlichen Verkehr für das E-Ticketing oder eben im Buch «Zürich – Welcome Home» für einen Zusatznutzen.
Kostprobe gefällig? Wer an der Hardbrücke plötzlich einen brennenden Heisshunger verspürt, kann Seite 79 aufschlagen oder via QR-Code weitere Speiselokalitäten ausfindig machen.
Ausserdem verbirgt sich hinter den Codes Kultur, wie etwa eine Lesung vom Schriftsteller Michael Theurillat, dessen Romane um Kommissar Eschenbach sich mehrheitlich in Zürich abspielen. Ein anderer Link nimmt den Leser mit auf einen Helikopterflug über die ETH und die Altstadt:

Alle zehn Seiten lauert Bescherung: Die «Zwei für eins»-Gutscheine haben einen Gegenwert von knapp 500 Franken – bei einem Kaufpreis von 34,90 Franken.
Ein kleines Manko: Die Geschenke führen den Leser vor allem zu den grossen Anbietern. Ein Starbucks-Gutschein ist nicht verkehrt, aber charakterstarke Einzelgänger wie das Café Henrici oder das Café Lang hätten auch geschmeckt. Kleiner Trost: Das Henrici wird zumindest im Text empfohlen.
Grosses Plus: die Kreis-Porträts
Der typisch schweizerische Kantönligeist ist auch in Zürich präsent. Nur halt in Form eines «Kreisligeistes». Und da die Kreise unterschiedlicher nicht sein könnten, widmet ihnen das Buch rund 30 Seiten.
Von Sexboxen über den FC Zürich bis hin zu «Girls Night out» sind alle Infos für Neuankömmlinge abgedeckt. Alteingesessene Zürcher werden womöglich den einen oder anderen Geheimtipp vermissen.
Illustratorin: Marion Duschletta
Preis: 34,90 Franken
Sprache: Nur in Deutsch erhältlich
Umfang: 351 Seiten