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5 Lehrgrundsätze, die den Bayern jeder angehende Lehrer an der PH beibringen könnte

Zum Niederknien: Der Auftritt der Bayern in der heimischen Allianz Arena ist meisterlich. Aber nicht immer lehrbuchmässig.
Zum Niederknien: Der Auftritt der Bayern in der heimischen Allianz Arena ist meisterlich. Aber nicht immer lehrbuchmässig.Bild: EPA/DPA

5 Lehrgrundsätze, die den Bayern jeder angehende Lehrer an der PH beibringen könnte

Im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League setzt es für Porto gegen die überragenden Bayern eine derbe Klatsche ab. Die Partie kommt einer Lehrstunde gleich. Und in dieser haben die Bayern so einiges verkehrt gemacht.
22.04.2015, 07:1522.04.2015, 08:26
Tobias Wüst
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Wenig kann man den Bayern nach der gestrigen Matchdemonstration vorhalten. In der Allianz Arena hält der deutsche Rekordmeister für den FC Porto eine 90-minütige Lehrstunde ab.

Allerdings haben die Münchner dabei geschlampt und fünf wichtige Lehrgrundsätze vergessen, die beispielsweise Studenten an der Pädagogischen Hochschule bereits im ersten Semester eingetrichtert bekommen:

1. Keine Entmutigungen im Lernprozess

Wer dem Schüler zu früh zu viel aufbürdet, zerstört dessen Lernmoral. Die gängige Abwehrhaltung «Das kann ich doch nie!» findet Einzug in seine Gedankenwelt und nimmt ihm den Mut, weiter an sich zu arbeiten.

Die fünf Tore waren eindeutig zu viel des Guten für eine Lektion. Besser wäre, die Demonstrationen auf verschiedene Lektionen zu verteilen, mit den nötigen Pausen dazwischen.

Gleich fünfmal muss Porto-Keeper Fabiano in einer Lektion hinter sich greifen. Seine Moral ist verständlicherweise am Boden.
Gleich fünfmal muss Porto-Keeper Fabiano in einer Lektion hinter sich greifen. Seine Moral ist verständlicherweise am Boden.Bild: Michael Dalder/REUTERS

2. Kein schlampiges Auftreten

Der Schüler sollte sich den Lehrer als Vorbild nehmen können, und zwar in jeglichen Belangen. Dazu gehört auch der Auftritt vor der Klasse.

Löcher in der Hose wie gestern bei Bayern-Coach Pep Guardiola vermitteln einen falschen Eindruck und sollten dringlichst vermieden werden.

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3. Kein verfrühtes selbstständiges Lernen

Selbstständiges Arbeiten ist für jeden Schüler ein wichtiger Teilprozess in seiner Ausbildung. Allerdings muss dieser genau zur richtigen Zeit und dem Niveau des Schülers entsprechend einsetzen. Ein verfrühtes Einsetzen dieser Lernphase kann zu Unsicherheiten und damit einhergehenden, falschen Vorgehensweisen führen.

Nach den fünf Vorzeigebeispielen in der ersten Halbzeit haben die Bayern ihre Schüler bereits in der zweiten Lektion selber arbeiten lassen und nur noch sporadisch eingegriffen – viel zu früh für eine Klasse, die sich noch im Aufbau befindet.

Bereits in der zweiten Lektion müssen die Portugiesen das Zepter in die Hand nehmen – und sind damit offensichtlich überfordert.
Bereits in der zweiten Lektion müssen die Portugiesen das Zepter in die Hand nehmen – und sind damit offensichtlich überfordert.Bild: Bongarts

4. Keine Machtkämpfe innerhalb der Lehrerschaft 

Wer in der Klasse den Lead hat, sollten die Lehrpersonen vor jeder Lektion festsetzen und auch so signalisieren. Klare Führungsverhältnisse sind wichtig und helfen bei der Orientierung.

Matchkämpfe, wie beispielsweise jener zwischen Dante und Mitchell Weiser, untergraben die Autorität beider Akteure.

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Dante und Mitchell Weiser streiten vor der versammelten Klasse um den Ball.gif: srf

5. Keine unpassende Lernumgebung

Für eine rundum zufriedenstellende Lernumgebung müssen für die Schüler heimische Wohlfühlverhältnisse geschaffen werden. Schüler lernen am effektivsten in einer ihnen vertrauten Umgebung.

Will heissen: Die Schüler müssen wenn möglich ihre eigenen Eltern mitbringen können und nicht vor einer Meute fremder Eltern praktizieren müssen. Zudem dürfen die fremden Eltern nicht die Leistungen der Schüler kleinreden und bei der Spielstand-Nachfrage des Schuldirektors/Stadionsprechers bei «Porto» laut «Null» schreien. 

Die Lehrer haben unsinnigerweise ihre Eltern eingeladen – und die haben sich dann auch noch daneben benommen.
Die Lehrer haben unsinnigerweise ihre Eltern eingeladen – und die haben sich dann auch noch daneben benommen.Bild: Bongarts
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