Norbert Hofer, links, mit FPÖ-Präsident Heinz-Christian Strache. Bild: LEONHARD FOEGER/REUTERS
Am Sonntag steht in Österreich die zweite Runde der Präsidentenwahl an. Norbert Hofer, der Kandidat der rechtspopulistischen FPÖ gilt Favorit, nachdem er den ersten Wahlgang Ende April für sich entschieden hatte.
Hofer steht innerhalb der FPÖ für einen eher moderaten Kurs, rhetorische Ausfälligkeiten ist man sich von ihm nicht gewohnt – im Gegensatz zu seinen Parteikollegen wie Parteipräsident Heinz-Christian Strache oder dem ehemaligen Europaabgeordneten Andreas Mölzer.
Offenbar hat Hofer aber ein Flair für alternative Realitäten – im Volksmund Verschwörungstheorien genannt. 2007, als Abgeordneter der FPÖ im österreichischen Parlament, stellte der damals 36-Jährige eine Anfrage an das Umweltministerium.
«Es gibt sowohl in den USA als auch in Europa Beobachtungen, denen zu Folge sowohl durch zivile als auch durch militärische Flugzeuge bereits derartige Chemikalien [Bariumsalz und Aluminiumpulver] in der Atmosphäre freigesetzt wurden. Die dadurch sichtbaren Chemiestreifen, die ähnlich aussehen, wie gewöhnliche Kondensstreifen, werden auch als «Chemtrails» bezeichnet.»
«Sollte dies tatsächlich der Fall sein, ist das in höchstem Masse alarmierend, da die Freisetzung dieser Chemikalien nicht abschätzbare Folgen auf die Gesundheit von Menschen und Tieren haben kann. Außerdem könnten so letztlich finanzstarke Staaten – wie vor allem die USA – und Grosskonzerne das Klima beeinflussen und zu ihren Zwecken zum Nachteil der Weltbevölkerung gezielt verändern.»
Chemtrails zählen seit einigen Jahren zu den populärsten Verschwörungstheorien. Die Vorstellung, dass eine eingeweihte Clique aus Regierungen, Konzernen und einflussreichen Privatpersonen Giftwolken in der Atmosphäre versprühen, um die Menschheit zu sedieren, hat zu unzähligen Initiativen, Bürgerprotesten und mahnenden Blogpost geführt. Meist beruft man sich dabei auf pseudowissenschaftliche Studien, die die dunklen Machenschaften der Eliten beweisen sollen.
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Die beliebtesten Kommentare
TheMan
19.05.2016 14:48registriert April 2015
Und ich dachte Kondensstreifen sind Verbrannte Engel.
Was? Es gibt in der Atmosphäre Rückstände von Barium und Aluminium? Also Stoffe die entstehen wenn Kerosin verbrennt. Das hätte ich jetzt echt nicht gedacht! Flugzeugabgase in den Kondensstreifen, wow, man lernt nie aus! Dachte immer daas sind Segelflugzeuge da oben. Ich find diese Chemtrailers echt ziemlich lustig, aber man sollte die nicht in die Politik lassen.
Schweizer Touristen sind wegen US-Reisen massiv verunsichert – die Sonntagsnews
Die Schweizer Armee warnt vor ausländischen Spionagedrohnen und die EDA-Hotline erhält dreimal so viele Anrufe von verunsicherten USA-Reisenden: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen.
Die Schweizer Armee hat laut der «NZZ am Sonntag» vor ausländischen Spionagedrohnen gewarnt. «Es muss davon ausgegangen werden, dass ausländische Nachrichtendienste auch gegen die Schweizer Armee Spionageaktivitäten durchführen», schreibt Armee-Sprecher Stefan Hofer auf Anfrage der Zeitung. Dabei gehe es vor allem um die Aufklärung von «hochtechnologischen Rüstungsgütern» wie dem F-35-Kampfjet. Die grösste Bedrohung gehe laut Hofer von der Spionage durch russische Nachrichtendienste aus. Auch die Bedrohung durch chinesische Nachrichtendienste stufte er als hoch ein. Die Entwicklung von Minidrohnen verschärfe die Spionagegefahr zusätzlich, hiess es weiter. Zudem fehlten der Armee die rechtlichen und technischen Mittel, um die Aufklärung durch Drohnen wirksam zu unterbinden. Als besorgniserregendes Beispiel wird Meiringen im Berner Oberland genannt, wo vor kurzem unbekannte Drohnen über dem Flugplatz der Luftwaffe kreisten.