Nach mässiger Aktivität in den vergangenen Wochen ist der Epidemie-Schwellenwert in der Schweiz zum ersten Mal in diesem Winter gesamtschweizerisch überschritten worden. In weiten Teilen der Schweiz ist das Virus gemäss dem Bund «weit verbreitet».
Auf 100'000 Einwohner suchten in der zweiten Jahreswoche 89 Personen wegen Grippeverdachts den Arzt auf. Dies geht aus dem Meldesystem des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) hervor. Der Epidemie-Schwellenwert liegt bei 70 Grippeverdachtsfällen pro 100'000 Einwohner.
Bei den Kleinkindern lag diese Zahl deutlich höher: Bei der Altersgruppe der Neugeborenen bis 4-Jährigen wurden hochgerechnet 134 Arztbesuche pro 100'000 Einwohner wegen Verdachts auf Grippe registriert, bei den unter 5- bis 14-Jährigen waren es 88 Fälle.
Stark betroffen sind auch Jugendliche zwischen 15 und 29 Jahren mit 123 Fällen. Die Tendenz ist – ausgenommen von den über 65-Jährigen, die klar am schwächsten von der Grippe betroffen sind – steigend.
Besonders betroffen von der Grippe sind die Kantone Graubünden, Tessin, Bern, Freiburg, Jura, Aargau, Baselland, Basel-Stadt, und Solothurn. In allen Regionen ausser in der Ostschweiz (AI, AR, GL, SG, SH, TG, ZH) ist die Grippe weit verbreitet, mit steigender Tendenz.
Im BAG-Meldesystem nehmen schweizweit rund 200 Praxen teil. Sie melden wöchentlich die Anzahl ihrer Patienten mit grippeähnlicher Erkrankung. Rachenabstriche eines Teils dieser Patienten werden am Nationalen Zentrum für Influenza (NZI) in Genf virologisch untersucht. (mlu/sda)