SVP-Nationalrat Alfred Heer ist tot
Der Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer ist tot. Der 63-Jährige verstarb überraschend in der Nacht auf Freitag in Zürich. Die Stadtpolizei bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Medienberichte.
Die Stadtpolizei bestätigte, dass sie in der Nacht auf Freitag einen Einsatz im Stadtkreis 4 wegen eines medizinischen Notfalls hatte. Vor Ort konnte lediglich noch der Tod Heers festgestellt werden. Zum Todesfall wird laut Polizei die übliche Untersuchung eingeleitet. Weitere Informationen gebe es einstweilen keine.
Heer war langjähriges Mitglied des Nationalrats und des Europarats. Er betrat die Politbühne im Jahr 1994 mit seinem Einzug ins Zürcher Stadtparlament, danach war er Kantonsrat und seit 2007 Mitglied des Nationalrats. 2011 folgte die Wahl in den Europarat. In Zürich führte er von 2009 bis 2016 die Kantonalpartei und vertrat eine harte Linie in der Migrationspolitik.
Im Nationalrat war er unter anderen Mitglied der Geschäftsprüfungskommission und der Geschäftsprüfungsdelegation. In seiner Präsidiumszeit 2021/22 fiel unter anderem die Aufklärung des Falls «Crypto AG». Auch im Europarat amtierte er gewissermassen als Kontrolleur. Von 2016 bis 2018 verstärkte er die Korruptionsbekämpfung innerhalb der parlamentarischen Versammlung. Zuletzt unterstützte er Altbundesrat Alain Berset (SP) bei der Wahl zum Generalsekretär des Europarats. Aussenpolitisch war Heer als überzeugter Anhänger einer Pro-Israel-Politik bekannt. Er besuchte das Land mehrfach.
Während seiner politischen Laufbahn äusserte Heer Ambitionen für verschiedene weitere Ämter – so wollte er 2019 für die Ständeratswahlen kandidieren, zog seine Kandidatur dann aber zugunsten derjenigen von Weltwoche-Verleger und Nationalrat Roger Köppel zurück. 2023 unternahm Heer einen weiteren Anlauf, unterlag jedoch parteiintern gegen seinen Nationalratskollegen Gregor Rutz, der den Sprung in die kleine Kammer bei der Wahl nicht schaffte.
Heer war eine prominente Figur der Zürcher SVP und dafür bekannt, auch einmal von der Parteilinie abzuweichen und sich kritisch gegenüber SVP-Doyen Christoph Blocher zu äussern.
Zusammen mit SVP-Nationalrat Mauro Tuena betrieb er eine IT-Firma. In drei Wochen wäre Alfred Heer 64 Jahre alt geworden. Er war Vater einer Tochter.
Hier äussert sich Bundesrat Rösti emotional zu Heers Tod:
(sda/sel)