Seelenruhig kehren die vermummten Kouachi-Brüder zu ihrem Auto zurück, legen ihre Waffen auf das Autodach, packen zusammen. Kurz zuvor haben sie die Redaktion von «Charlie Hebdo» überfallen und 12 Menschen ermordet.
Der eine Terrorist ruft ein paar Mal in die leere Strasse: «Wir haben den Propheten gerächt, wir haben Charlie Hebdo getötet.» Dann fährt das Auto los. Plötzlich hält es wieder an, Schüsse fallen. Die Terroristen schiessen auf ein Polizeiauto, dann fliehen sie.
Einen Tag später werden die islamistischen Terroristen von der Polizei erschossen.
Mit einer bewegenden Zeremonie hat Frankreich der drei bei den Anschlägen getöteten Polizisten gedacht. Islam-Fanatiker hatten in der vergangenen Woche in der französischen Hauptstadt insgesamt 17 Menschen getötet.
Allein beim Angriff auf das Satire-Magazin «Charlie Hebdo» waren zwölf Menschen ums Leben gekommen. «Clarissa, Franck , Ahmed sind dafür gestorben, dass wir frei leben können», sagte Präsident François Hollande im Innenhof der Polizeipräfektur von Paris vor den in französische Nationalflaggen gehüllten Särgen. Ihnen gebühre grösste Dankbarkeit. Posthum wurden die drei Beamten mit dem Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet.
An der Trauerfeier nahmen auch Hinterbliebene der Opfer teil. «Ganz Frankreich teilt Ihren Schmerz und Ihr Leid», sagte Hollande. Die Mutter der Polizistin Clarissa Jean-Philippe brach dabei in Tränen aus. «Wie kann man es rechtfertigen, feige eine junge Frau von 26 Jahren zu töten?», fragte der Präsident in seiner Rede.
Beim Anschlag auf «Charlie Hebdo» waren ein Polizist und ein als Leibwache abgestellter Beamter getötet worden. Die Polizistin war im Süden der Stadt bei einer Schiesserei ums Leben gekommen.
Für die insgesamt 17 Opfer der Anschläge und Geiselnahmen ist eine weitere zentrale Trauerfeier im Invalidendom von Paris vorgesehen. (kub/sda)