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Bereits vor dem Auftakt zu seinem 17. Wimbledonturnier geriet Roger Federer kurz ins Schwitzen. Titelverteidigerin Petra Kvitova fegte ihre Gegnerin Kiki Bertens im ersten Spiel des Nachmittags auf dem Centre Court in nur 36 Minuten vom Platz. «Das ging so schnell, da kam ich ein bisschen in Stress», verriet Federer nach seinem Spiel. «Ich hätte mir ein bisschen mehr Zeit gewünscht.»
Seinem Spiel sah man dies nicht an. Er war dem zehn Zentimeter kleineren Damir Dzumhur (ATP 88) in jeder Beziehung überlegen. Vor gut einem Monat in Paris hatte er dem Bosnier neun Games überlassen, diesmal waren es noch zwei weniger. Der Wimbledon-Debütant trat sehr nervös auf, hatte schlicht zu wenig Power in seinen Schlägen, um auf Rasen bestehen zu können, und produzierte zudem acht Doppelfehler. Bei sommerlichen Temperaturen von fast 30 Grad machte der 33-jährige Basler kurzen Prozess. «Ich versuchte locker zu spielen und Dzumhur nicht ins Match kommen zu lassen. Ich spielte aggressiv und bin glücklich, die Partie gewonnen zu haben» sagte Federer nach der Partie gegenüber dem englischen Fernsehen.
Federer, der an der Church Road seinen achten Triumph anstrebt, musste keinen einzigen Breakball abwehren und verbuchte fast doppelt so viele Punkte wie Dzumhur. Insgesamt gelangen dem Baselbieter fünf Breaks, das erste zum 3:1 im ersten Satz. Der 17-fache Grand-Slam-Sieger bestreitet in Wimbledon sein 63. Grand-Slam-Turnier in Folge, was Rekord bedeutet. Im Interview betont der Schweizer: «Ich bin stolz auf diese Statistik und auch darauf, dass ich noch nie eine Partie aufgeben musste.»
Das einseitige Spiel liess wenig Aufschlüsse für das weitere Turnier zu. «Es ist gelaufen, wie ich mir das erhofft hatte», zog Federer zufrieden Fazit. In der 2. Runde wartet allerdings mit dem 1,98 m grossen Sam Querrey (ATP 36) ein anderes Kaliber auf ihn. Der Amerikaner aus Las Vegas schlug gestern gegen den Holländer Igor Sijsling in nur 1:18 Stunden 30 Asse. «Er hat einen super Aufschlag», weiss auch Federer, der die beiden einzigen Begegnungen gegen den 27-Jährigen vor sieben respektive acht Jahren klar gewann. «Damals erwartete ich, dass er noch weiter nach vorne kommen würde», erklärte der Schweizer. «Ich muss gegen ihn sicher noch fokussierter sein, um die wenigen Chancen nützen zu können.»
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— nino niederreiter (@thelnino22) 29. Juni 2015
Ansonsten interessierten unter anderem die Schlittschuh-Künste Federers, denn auch gestern verfolgten die Schweizer NHL-Stars Roman Josi, Mark Streit und Nino Niederreiter sowie SCB-Legende Ivo Rüthemann die Spiele auf dem Centre Court. «Ich kann weder bremsen noch rückwärts fahren», erzählte Federer lachend. «Zum Glück gibt es die Banden, die mich bremsen.» Er möchte aber nach seiner Karriere mal noch richtig Schlittschuh laufen lernen, versprach der siebenfache Wimbledon-Champion. (rst/si)