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Islamischer Staat (IS)

Kurt Pelda über den Schweizer IS-Jäger: «Er hat keine Angst vor einer harten Strafe»

Kurt Pelda über den Schweizer IS-Jäger: «Er hat keine Angst vor einer harten Strafe»

11.03.2015, 09:1211.03.2015, 12:28
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Der Schweizer Johan Cosar hat in Syrien gegen den IS gekämpft. Nun ist der Tessiner zurück in der Schweiz – und sieht sich mit der Militärjustiz konfrontiert.

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Der ehemalige Unteroffizier der Schweizer Armee wurde laut Informationen des Tessiner Fernsehens RSI im Zug in Basel verhaftet und von der Militärjustiz befragt. Nach der Befragung wurde Cosar wieder auf freien Fuss gesetzt. Untersuchungshaft wurde nicht beantragt. 

Ihm drohen wegen ausländischem Militärdienst bis zu drei Jahre Haft. «Er hat mir gegenüber keine Angst vor einer harten Strafe geäussert», sagt Kriegsreporter Kurt Pelda, der Cosar persönlich kennt, gegenüber watson.

Die Militärjustiz bestätigt die Ermittlungen gegen Cosar. Er sei Ende Februar verhaftet worden wegen Verdachts auf fremden Militärdienst, so ein Sprecher gegenüber watson. Darunter fallen nicht nur fremde Armeen, sondern auch andere bewaffnete Gruppierungen. Genauere Angaben zu den Ermittlungen könnten aber aus «ermittlungstaktischen Gründen» nicht gemacht werden. 

Cosar reiste 2012 nach Syrien – ursprünglich als Journalist. Wenig später gründete er den assyrischen Militärrat MFS mit. Unter dem Nom de Guerre «Omid» (Hoffnung) kämpfte er als MFS-Kommandant gegen den IS. 

«Die Schweizer Justiz ist mir egal», sagte Cosar Anfang Februar in einem Interview mit dem amerikanischen Journalisten Andrew Wade Nunn. Er sei nicht als Terrorist und nicht als Söldner in Syrien, sondern um die assyrische Bevölkerungsminderheit zu schützen. 

Seit 2012 war Cosar angeblich nicht mehr in der Schweiz. (wst)   

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DerWeise
11.03.2015 10:10registriert Februar 2014
Ach Schweiz... Dem ebenso köpfenden, Hand-abschlagenden, Frauen-unterdrückenden IS-Sponsor Nr. 1 Saudi Arabien immer schön Kriegsmaterial liefern, die Salafisten im Inland schön gewähren lassen und als i-Tüpfelchen noch Leute bedrohen, die die Eier haben um gegen den IS zu kämpfen... ...Lachnummer
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Joey Madulaina
11.03.2015 09:25registriert August 2014
Seinen Einsatz gegen den IS sollte man nicht mit Gefängnis bestrafen. Auch wenn es gegen ein Gesetz verstöst hat er gut gehandelt und für Freiheit gekämpft
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Motztüte
11.03.2015 11:56registriert Februar 2015
Die Geschichte wiederholt sich: Spanienkämpfer, die gegen die Faschisten kämpften, wurden verfolgt, bestraft, geächtet. Jene, welche die Nazis unterstützten, gingen straffrei aus.
Und heute? Wer sich aktiv gegen den IS und für den Schutz Unschuldiger einsetzt, wird verhaftet. Wer als IS-Kämpfer in die Schweiz zurückkehrt, erhält psychologische Betreuung und Pflästerli.
Dieses Verhalten der offiziellen Schweiz is unappetitlich.
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